Auf der zweiten Etappe hat die Dopingvergangenheit die Tour de France eingeholt. Die erste Etappe hat der Spanier Alejandro Valverde gewonnen, der auch nach der zweiten Etappe weiter in Gelb fährt. Nach Ansicht des Doping-Kronzeugen Jörg Jaksche dürfte Valverde allerdings gar nicht in Frankreich starten.

"Nach der Indizienlage in der ,Operacion Puerto' ist die Sache sehr klar bei Valverde", sagte der Ansbacher der Süddeutschen Zeitung, "und da vergleichbare Indizien bei Jan Ullrich und Ivan Basso dazu führten, sie aus dem Verkehr zu ziehen, müssten für Valverde die gleichen Gesetze gelten – auch er dürfte hier nicht fahren."

Für Jaksche ist es erwiesen, dass Valverde wie Ullrich, Basso und er selbst Kunde des spanischen Dopingarztes Eufemiano Fuentes gewesen ist. In den Polizeiakten taucht der Profi des Rennstalls Caisse d'Epargne mit dem Kürzel "VALV. PITI". Piti heißt Valverdes Schäferhündin. Schon "Birillo" , ein Codename Bassos, bezog sich auf einen Hund, "und ,Bella’ hieß ja mein Hund, die gleiche Masche", sagt Jaksche. An der Echtheit der Valverde betreffenden Dokumente in der Puerto-Affäre hat Jaksche keine Zweifel: "Ich habe Fuentes’ Handschrift erkannt", sagte er der SZ.

Die Ergebnisse

Für die Chronistenpflicht: Norwegens Zeitfahr-Spezialist Thor Hushovd gewann die zweite Bretagne-Etappe der 95. Tour de France. Der Skandinavier vom Team Credit Agricole setzte sich nach 164,5 km zwischen Auray und Saint-Brieuc im Schlussspurt vor dem Luxemburger Kim Kirchen und dem Kölner Gerald Ciolek durch, die beide für das T-Mobile-Nachfolgeteam Columbia fahren. Hinter dem Südafrikaner Robrt Hunter (Barloworld) belegte Milram-Kapitän Erik Zabel (Unna) den fünften Platz.

Die Führung im Gesamtklassement verteidigte Valverde auf dem erneut welligen Abschnitt mit vier Bergwertungen der unteren Kategorien mit einer Sekunde Vorsprung vor Kirchen erfolgreich. Der zweimalige Vizeweltmeister hatte am Samstag als elfter Spanier seit dem ersten iberischen Erfolg durch Miguel Poblet 1955 das Gelbe Trikot erobert.

Am Montag steht die erste reine Flachetappe ohne Bergprüfungen auf dem Programm. Das dritte Teilstück beginnt in Saint-Malo und endet nach 208 km durch den Osten der Bretagne in Nantes an der Atlantik-Mündung der Loire.