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WM-Kampf im Box-Schwergewicht Klitschko winken Millioneneinnahmen

Wladimir Klitschko und Francesco Pianeta (r.).

Wladimir Klitschko und Francesco Pianeta (r.).

(Foto: picture alliance / dpa)

Francesco Pianeta will sich in die Annalen des Boxsportes eintragen – als derjenige, der Wladimir Klitschko vom Thron gestoßen hat. Doch das haben schon viele versucht. Andererseits hat Pianeta einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Klitschko winken bei einem Sieg Millioneneinnahmen.

Seinen 113 kg schweren und perfekt austrainierten Körper präsentierte Wladimir Klitschko in einer Heidelberger Druckerei - die Lizenz zum Gelddrucken will sich der Schwergewichts-Weltmeister am Samstag im Ring sichern. Sollte der Ukrainer seinen Titel in Mannheim (22.10/RTL und n-tv.de Liveticker) wie erwartet gegen Herausforderer Francesco Pianeta (109 kg) verteidigen, wäre der Weg für "Dr. Steelhammer", dessen Gewicht vor mehreren hundert Fans in der Fabrikhalle für einen guten Zweck in Spargel aufgewogen wurde, zum Multi-Millionen-Jackpot frei.

Denn obwohl Klitschko vor dem Duell mit dem Deutsch-Italiener betonte, dass "Geld nie eine Motivation" für ihn sei, soll der Kampf gegen Pianeta für den 37-Jährigen nur die Durchgangsstation zum Mega-Fight gegen den Russen Alexander Powetkin sein. Im Fall eines Sieges am Samstag wird der Champion der Verbände WBA, IBF und WBO am 31. August auf Powetkin treffen. Klitschko würde für seinen Auftritt in der 60.000 Zuschauer fassenden Moskauer Olympiahalle eine Börse in Höhe von 17,25 Millionen Dollar (13,13 Millionen Euro) kassieren - die höchste seiner Karriere.

Damit dem großen Zahltag nichts im Wege steht, will Klitschko trotz seiner klaren Favoritenrolle nicht leichtsinnig werden. "Es wurde im Boxen schon oft vom übernächsten Kampf gesprochen. Der fand dann aber nie statt, weil es eine Niederlage gab", sagte Klitschko, der vor den knapp 13.000 Fans in der Arena und den TV-Zuschauern in über 150 Ländern seinen 60. Sieg im 63. Profikampf anpeilt. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Mehrfach-Champion während den Wochen der Vorbereitung in Tirol nichts dem Zufall überlassen. Klitschko trainierte so hart wie noch nie zuvor und stellte mit insgesamt 143 Sparringsrunden einen persönlichen Rekord auf. "Ich bin so heiß wie immer. Ich werde ihn nicht unterschätzen. Ich will einen klaren Sieg, und ein klarer Sieg ist ein K.o.", sagte der Weltmeister.

Pianeta besiegte den Krebs

Der bisher ungeschlagene Pianeta (28 Siege, 1 Unentschieden) zeigte sich von den Messungen - zumindest äußerlich - unbeeindruckt. "Das lässt mich kalt. Ich hab einen harten Schädel", sagte der 28-Jährige, dessen Vater nach Gelsenkirchen ausgewandert war, als Francesco sechs Jahre alt war. Vor dem größten Kampf seiner Karriere zieht der Rechtsausleger Kraft aus seiner Lebensgeschichte. Bei Pianeta war vor drei Jahren Hodenkrebs diagnostiziert worden. Nach einer Chemotherapie kämpfte sich der frühere Sparringspartner Klitschkos, der für den Magdeburger SES-Boxstall antritt, zurück in den Leistungssport.

"Ich habe mich damals nie aufgegeben. Ich hab das durchgezogen - es blieb mir nichts anderes übrig", sagte Pianeta, der aber nicht mehr zurückblicken möchte: "Das ist ein Kapitel, das ich abgeschlossen habe. Ich nehme das alles gerne als Erfahrung mit, aber jetzt kommt etwas Neues. Ich bin gut vorbereitet. Und ich bin sicher, dass jeder Mensch schlagbar ist." Trotz seiner Zuversicht werden Piantea kaum Chancen eingeräumt. Vor allem, weil Klitschko zusätzlich von seinem großen Fernziel angetrieben wird. Der Weltmeister will bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro antreten und dort seine zweite Goldmedaille nach 1996 holen. Der Weltverband der Amateurboxer (AIBA) hat dem Champion bereits die Tür nach Brasilien geöffnet - obwohl Klitschko einige Kriterien für die Olympia-Teilnahme nicht erfüllt.

Quelle: ntv.de, sid

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