"Mein Herz war gebrochen" Krause setzt nach WM-Drama auf Zürich
23.08.2017, 17:52 Uhr
Stürzte beim WM-Finale und hofft nun auf einen Sieg beim Diamond-League-Finale: Gesa Felicitas Krause
(Foto: imago/Chai v.d. Laage)
Gesa Felicitas Krause ist eine von vier deutsche Leichtathleten, die in Zürich beim Diamond-League-Finale auf den Jackpot hoffen. Für die Hindernisläuferin ist es ein ganz besonderes Rennen, die Erinnerung an die Weltmeisterschaften in London sind noch frisch.
Die Tränen nach dem Sturz-Drama von London sind getrocknet, das "gebrochene Herz" pumpt wieder auf Hochtouren. Mit einem Sturmlauf über 3000 Meter Hindernis will Gesa Felicitas Krause an diesem Donnerstag beim Diamond-League-Finale der Leichtathleten in Zürich die größte Enttäuschung ihrer Karriere endgültig hinter sich lassen. "Das Leben geht weiter und bietet neue Chancen", schrieb Krause in einem Blog auf ihrer Homepage.
Knapp zwei Wochen nach der durch einen unverschuldeten Sturz eingebüßten Medaillenchance bei der WM kehrt die 25-Jährige mit neuem Mut auf die Bahn zurück. Vor allem die unzähligen Reaktionen in den sozialen Netzwerken haben die zierliche Kämpfernatur wieder aufgerichtet. Nach ihrem Crash mit der Kenianerin Beatrice Chepkoech beendete sie das WM-Rennen mit einem Brummschädel und einem dicken Bluterguss am Knie tapfer auf Rang neun. "Ich habe an jenem Abend viele Tränen vergossen", berichtete Krause im Rückblick. Aber so schmerzlich diese Erfahrung auch gewesen sei: "Dieses unfassbare und durchweg positive Feedback hat mich unheimlich beeindruckt und mein Herz berührt."
"Möchte diese Worte nicht zurücknehmen"
Im Kampf um den 50.000-Dollar-Jackpot - das sind gut 42.000 Euro - , der erstmals an alle Sieger der jeweils 16 Finals erst in Zürich und acht Tage später in Brüssel ausgeschüttet wird, trifft Krause auf Weltmeisterin Emma Coburn aus den USA und Olympiasiegerin Ruth Jebet aus Bahrain - und auf Chepkoech, durch deren Stolperer sie im WM-Endlauf bei etwa 700 Metern zu Fall gebracht worden war.
Damit waren alle Medaillenträume frühzeitig geplatzt. "Ich habe nach dem Rennen gesagt: 'Mein Herz ist gebrochen' und ich möchte diese Worte nicht zurücknehmen, denn es entsprach in diesem Moment der Wahrheit", teilte Krause mit. Die darauffolgenden Ereignisse hätten ihr Herz jedoch mit "Dankbarkeit und Glück" erfüllt. Sie sei zwar immer noch enttäuscht darüber, dass sie nicht um eine Medaille kämpfen konnte, aber das verpatzte WM-Finale gehöre "eben zu meiner Geschichte dazu", schrieb Krause.
In Zürich will sie nun zeigen, was in ihr steckt - und was bei der WM vielleicht möglich gewesen wäre. Das gilt auch für Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler. Der WM-Vierte will sich mit einer satten Prämie - für Rang zwei gibt es noch 20.000 Dollar, also 17.000 Euro, der Dritte kassiert 10.000 Dollar - für die verpasste London-Medaille entschädigen. Favorit auf den Jackpot ist Weltmeister Johannes Vetter. Lediglich als Außenseiter geht der Leverkusener Mateusz Przybylko im Hochsprung an den Start.
Quelle: ntv.de, Eric Dobias, dpa