Chance auf Halbfinaleinzug Lisicki schockt Davenport
03.02.2008, 11:27 UhrSabine Lisicki hat dem deutschen Damen- Tennis eine seltene Überraschung beschert und dem Fed-Cup-Team bei ihrem Debüt in den USA die Chance auf den Halbfinal-Einzug eröffnet. Die 18-jährige Berlinerin fügte der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Lindsay Davenport die erste Niederlage im Fed Cup seit Juli 1994 zu und ließ dem Drittrunden-Einzug bei den Australian Open den größten Erfolg ihrer jungen Karriere folgen.
"Das war einfach super" sagte Lisicki nach dem 6:1, 7:5-Erfolg am Samstag in San Diego. Auch DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard schwärmte: "Das war ein Hammer." Teamchefin Barbara Rittner attestierte der 130. der Weltrangliste eine sensationelle Leistung und befand: "Sabine war die deutlich bessere Spielerin."
Schwache Malek verpasst 2:0
Tatjana Malek konnte daraus jedoch kein Kapital schlagen. Die Nummer 87 der Welt verpasste mit dem enttäuschenden 1:6, 3:6 gegen Debütantin Ashley Harkleroad das erhoffte 2:0 und verlor erstmals im Fed Cup. Teamchefin Barbara Rittner nominierte statt Malek die zweite Debütantin Julia Görges für das dritte Einzel am Sonntagabend (19.30 Uhr MEZ) gegen Davenport. Anschließend standen sich Lisicki und Harkleroad gegenüber, im abschließenden Doppel sollte auf jeden Fall Anna-Lena Grönefeld zum Einsatz kommen. Allerdings wurden angesichts der schlechten Wettervorhersage Verzögerungen befürchtet.
Das US-Team, darunter auch Lokalmatadorin Davenport, hatte auf ein frühes Ende des Viertelfinales gehofft, um am Sonntagabend das Super- Bowl-Finale im American Football am Fernseher zu genießen. Das offensichtliche Unterschätzen der DTB-Auswahl rächte sich. "Davenport hat sich noch eingeschlagen, da führte Sabine schon 3:0", berichtete Eberhard. Bei dem Match unter blauem Himmel erlebte die Favoritin trotz einer 5:2-Führung im zweiten Satz ihr blaues Wunder am Pazifik.
"Ich war fest entschlossen, den Punkt für Deutschland zu holen. Ich sehe beim Training in der Bollettieri-Akademie viele Stars und habe keine Angst vor ihnen. Das hat mir sicher geholfen", sagte Lisicki. Schon die ehemalige Top-Ten-Spielerin Dinara Safina aus Russland hatte dies kürzlich in Melbourne bei den Australian Open zu spüren bekommen. Die nach einer Babypause zurückgekehrte Davenport konnte nach ihrer erst dritten Niederlage im Fed Cup nur staunen. Die 31-Jährige bekannte: "Ich kann mich kaum erinnern, wann ein Match gegen mich so einseitig verlaufen ist."
Quelle: ntv.de, Von Robert Semmler, dpa