CL-Viertelfinale gegen Kielce Magdeburg bucht im Siebenmeter-Krimi das Final-Four-Ticket
01.05.2024, 23:47 Uhr
Felix Claar erzielte fünf Treffer für Magdeburg.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
In der regulären Spielzeit verpasst der SC Magdeburg das Weiterkommen in der Champions League, im Siebenmeterwerfen zeigt sich der Titelverteidiger nervenstark. Der SCM bezwingt KS Kielce und erreicht erneut das Final Four.
Der deutsche Handball-Pokalsieger SC Magdeburg hat durch den dramatischen Einzug ins Champions-League-Halbfinale einen großen Schritt Richtung Triple geschafft. Der Titelverteidiger und designierte Meister setzte sich im Viertelfinal-Rückspiel gegen den polnischen Vorjahresfinalisten KS Kielce und den deutschen Nationaltorwart Andreas Wolff nach einem nervenzerfetzenden Thriller mit 4:3 im Siebenmeterwerfen durch. Bei Ende der regulären Spielzeit hatte der Bundesliga-Spitzenreiter mit 23:22 (11:13) vorne gelegen und damit die 26:27-Niederlage aus dem Hinspiel ausgeglichen.
In der Schlussminute spielte der SCM bei einem Tor Vorsprung die Zeit runter, doch Michael Damgaards Wurf ging nicht ins Tor - und da Kielce nicht mehr ausglich, ging das Spiel ins Siebenmeterwerfen. Dort hielt Torhüter Sergej Hernandez drei der sechs Würfe und Magdeburg stand im Final Four. Am Donnerstag kann der deutsche Rekordmeister THW Kiel dem SCM in die Final-Four-Endrunde (8./9. Juni) in Köln folgen.
"Es war ein unglaubliches Spiel, ich denke, es war vielleicht unser bestes Spiel in dieser Halle überhaupt", meinte Magdeburgs schwedischer Fünffach-Torschütze Felix Claar am Dyn-Mikrofon. Wolff hingegen war "maßlos enttäuscht. Es tut sehr weh, und es brodelt auch in mir, weil wir nicht zum ersten Mal so unsere Ziele verspielt haben."
Wolff hält mehrere Siebenmeter, kann das Aus aber nicht abwenden
Magdeburg fand gegen Kielce für die angestrebte Aufholjagd zunächst nicht in den erhofften Rhythmus. Lange musste die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert einem Rückstand nachlaufen, ehe die Gastgeber erst nach 21 Minuten erstmals in Führung gingen - durch Torhüter Sergej Hernandez. Mit dem Rücken zur Wand gelang den Hausherren nach der Pause durch eine bemerkenswerte Steigerung die Wende. Herausragender SCM-Spieler neben dem starken Keeper Hernandez war Omar Magnusson mit sechs Treffern im Spielverlauf und auch dem entscheidenden Tor im Siebenmeterwerfen. Auf der Gegenseite konnte Wolff den K.o. seines Teams trotz mehrerer Siebenmeter-Paraden nicht verhindern.
Kiel kann am Donnerstag (18.45 Uhr/Dyn und DAZN) gegen Montpellier HB für die erste Endrunde in der europäischen Königsklasse mit zwei Bundesliga-Mannschaften seit seinem Titelgewinn vor zehn Jahren sorgen. Allerdings sind die Chancen der Zebras nach der 30:39-Hinspielpleite in Frankreich nur noch ausgesprochen gering.
Wie Magdeburg hat auch schon Aalborg BK das Ticket nach Köln in der Tasche. Die Dänen setzten sich gegen den ungarischen Topklub Veszprem HC mit 33:28 (Hinspiel: 31:32) durch. Einen weiteren Final-Four-Teilnehmer spielen am Donnerstag der FC Barcelona und Paris St. Germain (Hinspiel: 30:22) aus.
Quelle: ntv.de, tsi/sid