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Das gab's lange nicht mehr Los Angeles Dodgers feiern Triumph nach Spiel für die Ewigkeit

Die Dodgers im Glücksrauch.

Die Dodgers im Glücksrauch.

(Foto: dpa)

Erste Titelverteidigung seit 25 Jahren: Die Los Angeles Dodgers sind erneut Meister in der Major League Baseball. Im siebten Spiel der World Series ringt der nun neunmalige Champion die Toronto Blue Jays in einem Nervenkrimi knapp mit 5:4 nieder.

Nach einem Spiel für die Ewigkeit erleuchteten zahllose Feuerwerke den Himmel über Los Angeles, Tausende Anhänger der Dodgers tanzten auf den Straßen, der Sunset Boulevard musste für den Verkehr gesperrt werden. Damit die überschäumende Freude nicht in die oft unvermeidliche Gewalt umschlug, rief das LAPD besser mal den Alarmzustand aus. Dennoch kam es in einigen Stadtteilen vereinzelt zu Vandalismus und Plünderungen.

Rund 3500 Kilometer Luftlinie entfernt, auf der anderen Seite des Kontinents, feierten unterdessen die Dodgers nach dem dramatischen Game Seven der World Series im Baseball einen historischen Sieg. Durch das atemraubende 5:4 gegen die Toronto Blue Jays gelang es dem Krösus aus Kalifornien als erster Mannschaft seit Rekordmeister New York Yankees vor 25 Jahren, den Titel in der Major League erfolgreich zu verteidigen.

"Ihr habt ganz Kanada stolz gemacht"

"Diese Mannschaft hat Geschichte geschrieben", betonte Manager Dave Roberts. Und wie sie das tat: Mit einem 2:3 nach fünf Spielen waren die Dodgers nach Toronto gekommen, gewannen dort Spiel sechs, lagen in Spiel sieben vor dem neunten Inning 3:4 zurück, erzwangen durch einen Homerun die Verlängerung, ehe ein weiterer Homerun von Max Muncy im elften Inning den nervenaufreibenden Thriller schließlich beendete.

Die Blue Jays, unter den 30 Teams der MLB das einzige aus Kanada und damit eine Art Nationalmannschaft, waren in Spiel sieben nur noch zwei Outs von ihrem dritten Triumph nach 1992 und 1993 entfernt. Es blieben ihnen Tränen und warme Worte. "Ihr habt ganz Kanada stolz gemacht", lobte Premierminister Mark Carney. Torontos Bürgermeisterin Olivia Chow sagte: "Blue Jays, ihr seid Torontos Team, ihr seid Kanadas Team. Ihr habt uns alle vereint."

Megastar Shohei Ohtani enttäuscht, na und?

Aber was hilft es, wenn die Dodgers es sogar verkraften konnten, dass ihr Megastar Shohei Ohtani keine gute World Series spielte. In Spiel sieben ließ der Japaner als Pitcher zunächst drei Runs der Blue Jays zu, bereits im dritten Inning wurde er deshalb ausgetauscht. MVP der Serie war schließlich sein Landsmann Yoshinobu Yamamoto, der als Starting Pitcher das zweite und sechste Spiel dominiert hatte und im siebten als Relief Pitcher den Sieg und den Titel sicherte.

Mit zwei Triumphen nacheinander gelten die Dodgers nun als Dynastie - und wenig spricht dagegen, dass ihnen im kommenden Jahr auch der Hattrick gelingt. Ihr Kader gleicht einem All-Star-Team, er hat sie in diesem Jahr 500 Millionen Dollar gekostet: Weil die 341 Millionen an Gehältern deutlich über der nicht bindenden Schwelle von 237 Millionen liegen, zahlt der Klub zusätzlich 168 Millionen "Luxussteuer". Einfach, weil er es kann.

Den steinreichen Dodgers wird aufgrund ihres trickreichen, aber auch legalen Finanzgebarens längst vorgeworfen, sie machten den Sport kaputt. Es ist ihnen freilich egal. Manager Roberts sagte dazu vor der Finalserie: "Dann lasst uns vier weitere Siege holen und Baseball so richtig ruinieren."

Quelle: ntv.de, tno/sid

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