Skisprung-Star erleidet Schädelverletzung bei Sturz Morgenstern liegt auf Intensivstation
10.01.2014, 15:56 Uhr
Coach Alex Poitner (links) und seine Assistenten reagieren geschockt auf den Sturz von Morgenstern.
(Foto: dpa)
Beim Training für das Skifliegen am Kulm verliert Thomas Morgenstern die Kontrolle und prallt mit dem Kopf auf den Boden. Der 27-Jährige verliert zwischenzeitlich das Bewusstsein und liegt auf der Intensivstation. Es ist nicht der erste heftige Sturz des Österreichers.
Österreichs Skisprung-Ass Thomas Morgenstern hat sich bei seinem Trainingssturz vor dem Skiflug-Weltcup am Kulm schwere Schädelverletzungen und eine Lungenquetschung zugezogen. Der 27-Jährige wird in den nächsten 72 Stunden auf der Intensivstation des Unfallkrankenhauses Salzburg medizinisch versorgt und beobachtet. Das teilte der Österreichische Skiverband mit. Morgenstern sei aber bei Bewusstsein und schwebe nicht in Lebensgefahr.
Morgenstern verlor bei seinem Sprung in der Luft das Gleichgewicht und schlug mit Rücken und Kopf hart auf dem Boden auf. Der Österreicher war kurzzeitig bewusstlos, wenig später aber wieder ansprechbar. Der dreimalige Olympiasieger aus Österreich wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht.
Team reagiert betroffen
"Thomas ist ansprechbar und kann Arme und Beine bewegen", sagte Herbert Leitner, Physiotherapeut des österreichischen Teams, kurz nach dem Unfall im österreichischen Fernsehen: "Er wollte kurz wissen, was genau passiert ist." ÖSV-Cheftrainer Alex Pointner war geschockt: "Es tut verdammt weh, wenn man so machtlos ist. Die Ski haben sich kurz berührt und danach gelöst. In so einem Fall werden beim Skifliegen große Kräfte frei, die man nicht mehr regulieren kann." Ein Materialfehler sei nicht der Grund für den Sturz gewesen.
Auch Morgensterns Teamkollegen waren geschockt. "Wenn ein Freund von dir bewusstlos im Auslauf liegt, kann man nicht ruhig bleiben", sagte Martin Koch, der den Sturz am Monitor mitverfolgt hatte. Der Kärntner Morgenstern hatte erst zu Weihnachten einen neuen Sturzhelm geschenkt bekommen.
"Ich bin ein Stehaufmännchen"
Morgenstern war am 15. Dezember in Titisee-Neustadt schwer gestürzt, hatte damals jedoch Glück im Unglück und kam mit einem gebrochenen Finger und Prellungen davon. Rechtzeitig zur Vierschanzentournee war Morgenstern wieder fit, in der Endabrechnung belegte er hinter seinem Landsmann Thomas Diethart sogar den zweiten Platz. "Ich bin eben ein Stehaufmännchen", hatte Morgenstern nach der Tournee gesagt.
Auf der Flugschanze am Kulm, wo Weiten von mehr als 200 Meter möglich sind, wurden auch Erinnerungen an 2003 wach. Damals war Morgenstern im finnischen Kuusamo vom Wind "weggeblasen" worden und rücklings auf den Boden geknallt. "Dieser Sturz ist immer noch in meinem Schädel drin", hatte er seither immer wieder betont. Auch damals hatte er wie durch ein Wunder keine schweren Verletzungen erlitten.
Quelle: ntv.de, cba/sid/dpa