Shawn Rhoden erliegt Herzinfarkt "Mr. Olympia" stirbt mit nur 46 Jahren
09.11.2021, 14:13 Uhr
Shawn Rhoden war einer der erfolgreichsten Bodybuilder der letzten Jahre.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Shawn Rhoden ist eine Maschine, er hat Arme wie andere Menschen Oberschenkel. Ein Muskelberg. Der gebürtige Jamaikaner wird 2018 Mister Olympia, Vergewaltigungsvorwürfe bringen seine Karriere danach zum Stillstand. Nun ist er tot, am Ende war sein Herz zu schwach.
Der Bodybuilding-Star Shawn Rhoden ist tot. "Flexatron" erlag am Wochenende im Alter von 46 Jahren einem Herzinfarkt. Rhodens Coach Chris Aceto hatte die Nachricht bestätigt: "Wir haben endlos viele Stunden zusammen verbracht - und er hat niemals über irgendjemanden schlecht geredet. Er hat jedem Auftrieb gegeben. Dafür und für viele weitere Gründe werde ich einen Athleten vermissen, der selbstverständlich ein wahrer und lieber Freund wurde", schrieb Aceto bei Instagram. Rhoden hatte bereits früher einen Herzinfarkt erlitten und hatte weitere gesundheitliche Probleme, wie das Bodybuilding-Portal "Generation Iron" berichtete.
Die größte Stunde in seiner erfolgreichen Laufbahn feierte Rhoden 2018: Nach zweiten und dritten Plätzen gewann er den "Mr. Olympia", den wichtigsten Titel im Bodybuilding. Der damals 43-Jährige entthronte Phil Heath, der sich den Titel zuvor sieben Mal in Serie gesichert hatte. Rhoden machte sich mit einer beeindruckenden körperlichen Konstitution zum ältesten "Mr. Olympia" aller Zeiten. Heath hatte mit seiner Serie genauso viele Titel gesammelt wie Arnold Schwarzenegger. Der spätere Hollywood-Star und Gouverneur von Kalifornien ist eine Bodybuilding-Legende und krönte sich zwischen 1970 und 1980 ebenfalls sieben Mal zum "Mr. Olympia".
Karriere mit Schattenseiten
Statt als amtierender "Mr. O" seinen Ruhm zu vergolden und eine neue Ära im Bodybuilding einzuläuten, kam die Karriere Rhodens kurz nach seinem Titelgewinn nahezu vollständig zum Erliegen: Im Sommer 2019 wurde der gebürtige Jamaikaner mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert. Rhoden soll im Oktober 2018 eine Bodybuilderin in einem Hotelzimmer überwältigt und sexuell missbraucht haben. Die Vorwürfe kamen nie zur Anklage, die Organisatoren des "Mr. Olympia" schlossen Rhoden jedoch von der Veranstaltung aus. Rhoden bestritt anschließend bis zu seinem Tod keinen Wettkampf mehr.
Rhoden kam 1992 zum Bodybuilding und begann mit dem Sport auf Amateurebene. Er hatte jedoch mit mehreren Verletzungen zu kämpfen, nach dem Tod seines Vaters wurde er alkoholsüchtig. Jahre später und nach einer langsamen Genesung kehrte Rhoden zum Sport zurück, seit 2010 bestritt er Profiwettkämpfe. Neben dem "Mr. Olympia" gewann Rhoden unter anderem die "Arnold Classic Europe".
Rhoden hinterlässt eine sechs Jahre alte Tochter. Noch vor einer Woche postete er bei Instagram Bilder von sich und seiner Tochter in Halloween-Kostümen. Er schrieb dazu: "Das Leben wird nicht anhand der Anzahl von Atemzügen gemessen, sondern anhand der Anzahl von Momenten, die dir den Atem rauben."
Erst Anfang Oktober war mit George Peterson ein anderer Schwergewichts-Bodybuilder verstorben. Der US-Amerikaner galt als Sieganwärter bei der diesjährigen "Mr. Olympia"-Auflage, wurde aber wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung tot in seinem Hotelzimmer gefunden. Die Todesursache ist noch unklar.
Quelle: ntv.de, ter