Ermittlungen wieder aufgenommenMusste Pantani Kokain schlucken?

Marco Pantani ist in Italien eine Legende. Vor zehn Jahren starb die Radsport-Ikone an einer Überdosis Kokain. Insbesondere Pantanis Familie glaubt, dass er zum Schweigen gebracht wurde - weil er zum Thema Doping auspacken wollte.
Zehn Jahre nach dem Tod des früheren italienischen Radprofis Marco Pantani hat die Staatsanwaltschaft Rimini den Fall einem Medienbericht zufolge wieder aufgerollt. Sie ermittelt nach dem Auftauchen neuer Beweise wegen des Verdachts auf Totschlag, wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet.
Der Tour-de-France- und Giro-d'Italia-Sieger Pantani war am 14. Februar 2004 tot in einem Hotel gefunden worden. Bislang ging man davon aus, dass er ohne Fremdverschulden an einer Überdosis Kokain gestorben ist.
Die Familie des damals 34-Jährigen glaubte nicht an diese Theorie und ließ ihren Anwalt neue Beweise sammeln. Diese wurden dem Bericht zufolge in der vergangenen Woche der Staatsanwaltschaft präsentiert, woraufhin die Ermittlungen wieder aufgenommen wurden. Pantani könnte demzufolge vor seinem Tod Streit mit seinem Mörder gehabt haben, der ihn schließlich zwang, die Überdosis Kokain zu schlucken und den Tatort manipulierte, wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet.
"Er ist getötet worden, weil er alles zum Thema Doping berichten wollte, was er wusste", sagte Pantanis Mutter Tonina. Drei Drogendealer waren in Zusammenhang mit dem Todesfall zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, einer davon wurde später freigesprochen.