Sport

Im Alter von 55 Jahren Olympiasiegerin Ilke Wyludda ist tot

Ihr größter Erfolg: Ilke Wyludda holt Gold bei den Olympischen Spielen 1996.

Ihr größter Erfolg: Ilke Wyludda holt Gold bei den Olympischen Spielen 1996.

(Foto: picture alliance / Pressefoto Baumann)

Sie ist Olympiasiegerin im Diskuswerfen und startet nach einer Beinamputation auch bei den Paralympics. Nach ihrer Karriere arbeitet sie als Ärztin. Nun ist Ilke Wyludda im Alter von 55 Jahren gestorben.

Die frühere Weltklasse-Diskuswerferin Ilke Wyludda ist tot. Die Olympiasiegerin von Atlanta 1996 starb am Sonntag im Alter von 55 Jahren in Halle/Saale an den Folgen einer Erkrankung. Das teilte Silke Renk, Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt und ehemalige Trainingskollegin von Wyludda, unter Berufung auf den engsten Familienkreis mit.

Wyludda bei den Paralympics in London 2012.

Wyludda bei den Paralympics in London 2012.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Die Nachricht ist hart und furchtbar und macht mich fassungslos. Ilke hatte schon früh nach ihrer Laufbahn mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Jedes Mal hat sie dabei in die Kacke gegriffen. Die ganze deutsche Werfergemeinde trauert. Sie war immer eine Kämpferin, hat aber ihren letzten Kampf leider viel zu früh verloren", sagte Renk.

"Mit Ilke Wyludda ist ein Aushängeschild der deutschen Leichtathletik leider viel zu früh von uns gegangen", sagte der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska: "Die Leichtathletik-Familie trauert um eine ganz große Athletin, die ihr Leben lang gegen Verletzungen und Erkrankungen kämpfte und ihrer Sportart dennoch über Jahrzehnte verbunden blieb."

Die in Leipzig geborene Wyludda begann in jungen Jahren mit der Leichtathletik und holte bei den Junioreneuropameisterschaften 1985 den Titel im Diskuswerfen und Silber im Kugelstoßen. Später konzentrierte sich die 1,84 Meter große Athletin nur noch auf die Scheibe und bestimmte ab 1989 die Weltspitze mit.

Wyluddas Erfolge

So holte sie 1990 und 1994 die EM-Titel, wurde 1991 und 1995 WM-Zweite und holte 1996 zum ganz großen Wurf aus. In Atlanta sicherte sie sich den Olympiasieg. Bei Olympia 2000 in Sydney wurde Wyludda noch einmal Siebte, doch schon während ihrer Karriere als Diskuswerferin musste sie 15-mal operiert werden. 2010 mussten ihr nach insgesamt vier Blutvergiftungen zunächst der Unterschenkel und dann ein weiteres Stück des rechten Beines amputiert werden.

Nach ihrer Karriere wurde die Diplom-Sportlehrerin für Therapie-Rehabilitation und Behindertensport Physiotherapeutin mit eigener Praxis, studierte später Medizin und arbeitete als Anästhesistin. Sie begann noch einmal mit dem paralympischen Sport, startete 2012 bei den Paralympics und wurde Fünfte im Kugelstoßen. Sie holte zudem bei der WM 2015 Silber im Kugelstoßen und bei der EM 2014 Silber im Kugelstoßen sowie Bronze mit dem Diskus. 2017 beendete sie offiziell ihre Sportlerlaufbahn.

Wyludda war wie die Neubrandenburger Weltmeisterin Franka Dietzsch ein Produkt der Kaderschmieden in der ehemaligen DDR und hatte zwischen 1986 und 1988 elf Junioren-Weltrekorde mit dem Diskus sowie zwei im Kugelstoßen erzielt. Es war der Auftakt eines erfolgreichen, aber nicht immer einfachen Lebens, das nun viel zu früh endete.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen