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Erste Etappe der Rallye Dakar Sainz siegt, Nissen bleibt

VW-Pilot Carlos Sainz beginnt die Dakar 2011, wie er sie 2010 beendet hatte: siegreich. Dennoch zeichnet sich zum Auftakt der 3. Südamerika-Auflage ab, dass die VW-Phalanx bröckeln könnte. Im vermeintlichen Skandal um VW-Motorsportchef Kris Nissen gibt es vorerst keine Konsequenzen.

Der Schnellste auf der ersten Etappe war Titelverteidiger Carlos Sainz aus Spanien.

Der Schnellste auf der ersten Etappe war Titelverteidiger Carlos Sainz aus Spanien.

(Foto: dpa)

Carlos Sainz hat sich gleich mit einem Sieg auf das Unternehmen Titelverteidigung bei der berühmten Rallye Dakar eingestimmt. Allerdings unterstrich auch Rekordgewinner Stéphane Peterhansel mit dem hessischen X-Raid-Team zum Auftakt seine Titelambitionen. Am ersten Wertungstag der berüchtigten Rallye musste sich der Franzose im BMW lediglich dem spanischen Vorjahressieger bei teils schweren Bedingungen geschlagen geben. Im Ziel in Cordoba wies Peterhansel einen Rückstand von 1:31 Minuten auf Sainz auf.

Der Iberer will seinerseits im Race Touareg den Sieg von 2010 wiederholen und für den dritten VW-Erfolg bei der Dakar in Serie sorgen. Entsprechend ging er an den Start. "Es ist einfach nicht meine Mentalität, es etwa zu Beginn ein wenig ruhiger angehen zu lassen", erklärte Sainz.

Auf Rang drei folgte nach insgesamt 788 Kilometern sein Markenkollege Nasser Al-Attiyah. Der Pilot aus Katar und dessen Berliner Beifahrer Timo Gottschalk hatten vor zwölf Monaten den zweiten Gesamtrang belegt. Nach der ersten von 13 Etappen liegen sie 2:16 Minuten zurück.

Strecke für Driftkünstler

Der Portugiese Ruben Faria feierte bei den Motorrädern den Tagessieg.

Der Portugiese Ruben Faria feierte bei den Motorrädern den Tagessieg.

(Foto: REUTERS)

Die Prüfung auf dem Weg nach Cordoba war etwas für Driftkünstler: Schotterwege, kurvige, hügelige und schnelle Passagen. Der starke Regen verwandelte den zweiten Streckenabschnitt allerdings in schmierige Schlammpisten. Die Jagd wurde zur Rutschpartie. Sainz meisterte sie am besten: "Ich habe heute das getan, was ich im Rallyesport immer mache, Gas gegeben", kommentierte er seinen 18. Dakar-Tagessieg. Auf zwei Rädern gewann Ruben Faria aus Portugal die erste Prüfung vor seinem französischen KTM-Teampartner und Vorjahressieger Cyril Despres.

Am Samstag war vor zehntausenden Fans in Argentiniens Hauptstadt der Startschuss für die insgesamt 33. Auflage des Offroad-Spektakels gefallen. In zwei Wochen wird in Buenos Aires auch wieder das Ziel sein. Bis dahin werden die 407 Teams, die Grünes Licht bekommen hatten, rund 9600 Kilometer absolviert haben. Höhepunkte dürften wieder die Anden-Überquerungen und die Hatz durch die unbarmherzige chilenische Atacama-Wüste sein.

VW hält noch an Nissen fest

VW-Motorsportchef Kris Nissen schweigt zu den Vorwürfen gegen ihn und bleibt im Amt - vorerst.

VW-Motorsportchef Kris Nissen schweigt zu den Vorwürfen gegen ihn und bleibt im Amt - vorerst.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Überschattet wurde der Dakar-Auftakt durch die Vorwürfe der sexuellen Nötigung gegen VW-Motorsportchef Kris Nissen. Dem 50-jährigen Dänen wird vorgeworfen, beim Formel-3-Saisonfinale im November in Macau eine Frau sexuell belästigt zu haben und gegen einen Audi-Mitarbeiter handgreiflich geworden zu sein. VW-intern wurden Ermittlungen gegen Nissen eingeleitet, Konsequenzen gibt es bisher nicht.

Laut Stefan Moser, Leiter Marketing und Kommunikation, sei es "Stand heute", dass Volkswagen die Dakar mit Nissen zu Ende fährt. "Kris Nissen wird erstmal hier bleiben", sagte Moser dem Sport-Informations-Dienst: "Danach wird die Angelegenheit zu Hause geklärt." Moser schränkte aber zugleich ein: "Sollten noch schlimmere Vorwürfe auftauchen, müsste man die Situation neu überdenken." Soll heißen: In diesem Fall würde Nissen abberufen und nach Hause geschickt. In der VW-Zentrale ist Eile geboten. Es wird deshalb noch bis Montag mit einer Entscheidung gerechnet.

Dann geht es bei der Dakar erstmal weiter gen Norden. Nach dem Start in Cordoba erwartet die Teams eine waldreiche Gegend - Kuppen und uneinsehbare Kuren inklusive. Das Ziel am Montag befindet sich in San Miguel de Tucuman.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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