Mustergültige Vertragsverlängerung Schaaf bleibt bei Werder
18.10.2007, 15:01 UhrDer dienstälteste Trainer der Fußball-Bundesliga wandelt auf Otto Rehhagels Spuren. Der seit Mai 1999 als Werder-Coach tätige Thomas Schaaf hat seinen Vertrag bei den Bremern bis 2010 verlängert. "Wir haben noch viel vor", sagte der 46-Jährige, der seit 35 Jahren Vereinsmitglied ist. "Es geht darum, welchen Weg wir einschlagen wollen. Ich möchte auch in Zukunft eine starke Mannschaft auf das Feld schicken und Titel erreichen", begründete Schaaf seine seit Wochen erwartete Unterschrift unter einen neuen Kontrakt zu verbesserten Konditionen.
"Es stand schon früh fest, dass wir die Arbeit fortsetzen werden. Es gab aber einige wichtige Dinge, die wir zunächst erledigen mussten", sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs zu der Einigung mit dem früheren Werder-Profi, der unter dem Bremer Erfolgscoach Otto Rehhagel Stammspieler war und viel vom derzeitigen Trainer von Europameister Griechenland gelernt hat. "Wir sind stolz, den Vertrag verlängern zu können. Wir haben Thomas Schaaf viel zu verdanken", sagte Werders Vorstandsvorsitzender Jürgen Born. Schaaf kommt mit dem neuen Vertrag in Rehhagels Dimensionen, der vom 2. April 1981 bis zum 30. Juni 1995 Werder-Trainer war.
Schaaf hat sich zu einem der absoluten Toptrainer entwickelt und bildet zusammen mit Manager Allofs den Erfolgsgaranten für den Aufschwung der Bremer in den vergangenen Jahren. In dieser Saison spielen die Hanseaten zum vierten Mal in Folge in der Champions League. "Es ist wichtig für die sportliche Entwicklung, dass man mit einer Gruppe konstant zusammenarbeiten kann", sagte Allofs.
Am 10. Mai 1999 hatte Schaaf die Mannschaft vom heutigen Wolfsburger Coach Felix Magath übernommen, vor dem Abstieg gerettet und danach mit dem Sieg im Pokalfinale gegen Bayern München (5:4 im Elfmeterschießen) sehr schnell für seinen ersten großen Erfolg als Fußball-Lehrer gesorgt. Den bisher größten Triumph feierte der aus Mannheim stammende Coach in der Saison 2003/2004, als ihm mit Werder der Gewinn der Meisterschaft und des DFB-Pokals gelang.
"Wir versprechen uns noch viel von der Zusammenarbeit. Er hat hier ehrliche und großartige Arbeit abgeliefert", lobte Clubchef Jürgen Born seinen leitenden Angestellten in den höchsten Tönen. Schaaf war schon häufiger bei anderen Clubs im Gespräch, über konkrete Angebote war indes nie etwas bekannt geworden. "Ich habe nur Gespräche mit Werder geführt", antwortete Schaaf ausweichend auf die Frage, ob er auch Offerten von anderen Vereinen erhalten habe.
Der am 1. Juli 1972 in den Verein eingetretene Vater einer Tochter im Teenager-Alter fühlt sich in der unaufgeregten Atmosphäre seines Club sehr wohl und hat die "Ruhe hier" mehrfach als entscheidend für die Erfolge bezeichnet. Werder gilt als einer von wenigen Mustervereinen in der Liga - schuldenfrei, seriös geführt und mit langfristig arbeitenden Trainern.
Von Peter Hübner und Michael Rossmann, dpa
Quelle: ntv.de