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Titel Nummer vierSchumi wieder Weltmeister

30.08.2002, 15:09 Uhr

Michael Schumacher hat seinen ersten Matchball souverän verwandelt und ist nach einer Reise um die halbe Welt im Eiltempo am Ziel aller Träume.

Michael Schumacher hat seinen ersten Matchball souverän verwandelt und ist nach einer Reise um die halbe Welt im Eiltempo am Ziel aller Träume: Der Ferrari-Star krönte den Gewinn seiner vierten Formel-1-Weltmeisterschaft nach 1994, 1995 und 2000 beim Großen Preis von Ungarn mit dem 51. Grand-Prix-Erfolg seiner einzigartigen Karriere.

Schumacher führt die Gesamtwertung nach 13 WM-Läufen mit 43 Punkten Vorsprung auf David Coulthard (Schottland) an und kann damit von dem McLaren-Mercedes-Piloten, der auch die letzte theoretische Chance in Budapest mit Platz drei verspielte, in den verbleibenden vier Saisonrennen nicht mehr eingeholt werden.

Mehr als 100.000 Zuschauer, darunter 40.000 aus Deutschland, feierten den alten und neuen Champion mit einem roten Fahnenmeer, Böllerschüssen und Sprechchören. Den Ferrari-Tag rundete Rubens Barrichello (Brasilien) auf Rang zwei ab, der den Italienern wie 2000 das "Double" bescherte: Fahrer-Krone und Konstrukteurs-Titel.

Ralf Schumacher (Kerpen) belegte im Williams-BMW den vierten Platz. Sauber-Mann Nick Heidfeld gewann als Sechster einen WM-Punkt, sein Mönchengladbacher Ortsrivale Heinz-Harald Frentzen flog bei der Prost-Premiere 66. Runde ins Kiesbett. Im WM-Klassement stockte Schumacher sein Konto durch seinen siebten Saison-Triumph auf 94 Punkte auf, Coulthard folgt mit 51 Zählern auf Position zwei vor Barrichello (46) und Ralf Schumacher (44).

Nachdem Michael Schumacher der Scuderia vor einem Jahr den ersten WM-Titel seit dem Südafrikaner Jody Scheckter 1979 beschert hatte, ist der Kerpener nach seinem zweiten Triumph endgültig ein Unsterblicher in der Ruhmeshalle in Maranello. Der Deutsche ist erst der zweite Ferrari-Pilot nach dem legendären Alberto Ascari (Italien) 1953, der seinen WM-Titel im roten Renner erfolgreich verteidigte.

Statistikmuffel Schumacher ist außerdem auf dem besten Weg, alle Rekorde zu brechen. In der "ewigen" Siegerliste der Formel 1 steht er auf einer Stufe mit Alain Prost, und auch nach WM-Titeln hat er mit dem Franzosen gleichgezogen. Da der "Professor" seinen Helm 1993 nach dem vierten Titelgewinn an den Nagel hängte, kann Schumacher als erster Pilot überhaupt Rekord-Weltmeister Juan Manuel Fangio (Argentinien) einholen, der zwischen 1951 und 1957 fünfmal Weltmeister war.

Der Kerpener steht bis 2004 bei Ferrari unter Vertrag und kann noch mindestens drei Jahre auf Rekordjagd gehen. Die nächste Schumacher-Feier findet schon in 14 Tagen im belgischen Spa statt, wo der Deutsche vor zehn Jahren (25. August 1991) sein erstes Formel-1-Rennen fuhr und ein Jahr später (30. August 1992) seinen ersten Grand Prix gewann.

Am Start auf dem Hungaroring ließ Michael Schumacher keinen Zweifel daran aufkommen, dass er die schnelle Titel-Entscheidung sucht. Problemlos behauptete der Champion seine Pole Position, es war bereits die neunte in dieser Saison sowie die insgesamt 41. seiner Karriere. Dahinter fuhr der Brasilianer Rubens Barrichello an Coulthard auf Platz zwei vorbei - Doppel-Führung für die "Roten", der Albtraum der Silberpfeile. Die Konstellation blieb bis zum Schluss schlicht und ergreifend unverändert.