Boot-Explosion bei Regatta Segler entkommt Tod auf hoher See um ein paar Sekunden
15.11.2022, 10:32 Uhr
Amedeo beim Training für die Transatlantik-Regatta.
(Foto: picture alliance / DPPI media)
Explosion und Feuer an Bord seiner Jacht: Bei der Transatlantik-Regatta Route du Rhum kann sich der französische Segler Fabrice Amedeo in letzter Sekunde retten. Sein Boot sinkt, er wird Stunden später aus der Rettungsinsel geborgen. "Der Tod wollte mich heute nicht", schreibt er kurz danach.
Der Segler Fabrice Amedeo ist dem Tod auf hoher See knapp entkommen. Bei der Transatlantik-Regatta Route du Rhum war der Franzose nach einem geplatztem Wasserballast-Tank, der Flutung seines Bootes, elektronischem "Blackout" an Bord und Rauchentwicklung bereits auf dem Weg in den portugiesischen Hafen Cascais, als eine Explosion seine Imoca-Jacht am Montag erschütterte. Eine Stichflamme und Feuer an Bord zwangen den Solosegler in die Rettungsinsel. Von dort musste er mit ansehen, wie seine Jacht "Nexans - Art & Fenêtres" binnen 30 Minuten sank.
"Ich sagte mir: "Wenn du leben willst, hast du ein paar Sekunden Zeit, um das Messer zu finden und zu schneiden", schrieb Amedo über die dramatischen Minuten auf der Rettungsinsel in einem unter anderem auf yacht.de veröffentlichten Beitrag.
"Die Imoca zieht mich zurück in ihre Richtung. Die Wellen bringen mich gefährlich nah an sie heran. Endlich finde ich das Messer und schneide. Meine Rettungsinsel treibt mit dem Wind Richtung Boot, das in Flammen steht. Es dauert 30 Minuten, bis es sinkt. Ich habe mit dem Boot gesprochen und ihm gedankt. Wir wollten in zwei Jahren zusammen um die Welt fahren."
Boris Herrmann bislang im Mittelfeld
Der 44 Jahre alte ehemalige Journalist wurde nach rund drei Stunden in schwerer See vom Frachter "Maersk Brida" geborgen. Amedeo zeigte sich mehr als erleichtert: "Der Tod wollte mich heute nicht. Ich bin am Boden zerstört, aber der glücklichste Mann, weil meine Frau und meine Töchter heute nicht weinend zu Bett gehen müssen."
Vier der 38 gestarteten Imoca-Jachten im Rekordfeld der insgesamt 138 Transatlantik-Überquerer haben die 3500 Seemeilen lange Segelregatta von Saint-Malo nach Guadeloupe bislang aufgeben müssen, darunter zwei mit Mastbrüchen. Boris Herrmann lag nach knapp einer Woche auf See im Imoca-Feld auf Platz 14.
Der Hamburger bestreitet die erste Soloregatta mit seiner neuen "Malizia - Seaexplorer". Er hatte in der Optimierungsphase des Neubaus vor dem Start das Ankommen zum wichtigsten Ziel erhoben. An der Spitze der Route-du-Rhum-Flotte ringen im "Giganten-Duell" Charles Caudrelier ("Maxi Edmond de Rothschild") und François Gabart ("SVR-Lazartigue") auf riesigen Trimaranen um die "Line Honors" für das erste Boot im Ziel bei dieser zwölften Auflage des Transatlantik-Klassikers.
Quelle: ntv.de, sue/dpa