Titelverteidigung bei UFC 286 Leon Edwards entscheidet ikonische Käfig-Trilogie für sich
19.03.2023, 02:05 Uhr
Leon Edwards (l.) hatte gegen Kamaru Usman eine irre Trefferquote vorzuweisen.
(Foto: Action Images via Reuters)
Eine tobende Arena in London bekommt bei UFC 286 einen packenden Hauptkampf zu sehen - inklusive Happy End. Champion Leon Edwards nutzt seinen Heimvorteil, muss nach einem Punktabzug beim Urteil durch die Ringrichter jedoch bangen.
Die Trilogie zwischen Leon "Rocky" Edwards und Kamaru Usman findet bei UFC 286 in London ein Ende - dabei macht der amtierende Weltergewichtchampion seinem Spitznamen alle Ehre. In einem filmreifen dritten Aufeinandertreffen gewinnt der Brite nach Merheitsentscheid mit 48-46, 48-46 und 47-47. Dabei hätte ein Punktabzug fast den Titel gekostet.
Der spektakuläre Last-Minute-K.o. im zweiten Aufeinandertreffen in Salt Lake City war auch rund sieben Monaten später noch Thema in London. "Headshot, dead!", hatte Edwards nach seinem Sieg per Headkick ins Mikro gebrüllt, die Fans in England skandierten die zwei Worte wie einen Schlachtruf während des gesamten Kampfes in der mit mehr als 17.000 Plätzen ausverkauften 02-Arena.
In Runde eins zögerten beide Weltergewichtler noch, sich auf viel einzulassen. Immer wieder landeten die Schläge in der Deckung des Gegners, der 31-jährige Edwards wusste vor allem mit Tritten gegen die Beine Usmans zu punkten. Tritte zum Kopf vermied der Brite lange Zeit, mit einem Bodykick hebelte er Usman Mitte der Runde allerdings fast von den Füßen. Für den 35-jährigen Nigerianer war das das Zeichen, einen Levelchange einzustreuen - er versuchte Edwards zu Boden zu ziehen, der sich ab nicht herunterbringen lässt. Im Clinch ermahnt Ringrichter Herb Dean den Briten - er soll mutmaßlich in die Handschuhe seinen Kontrahenten gegriffen haben.
In der zweiten Runde setzte Edwards vor allem mit seinem Jab Akzente, dazu streute er immer wieder Frontkicks ein. Der Champion setzte in dieser Runde nach und konnte Usman mit einem Kniestoß zum Kopf erneut aus dem Gleichgewicht bringen. Erneut setzte der Herausforderer zu einem Takedown an und konnte Edwards auch zeitweise zu Boden bringen. Die dritte Runde sorgte für den großen Aufreger des Kampfes: Nach einem erneuten Takedown-Versuch durch Usman landeten beide Fighter am Oktagonrand. Als Usman seinen Gegner wieder in die Ringmitte ziehen wollte, hielt sich Edwards am Käfig fest - ein klarer Regelverstoß, der dem Champion einen Punktabzug einbrachte. Usman dominierte die Runde bis zum Ende und landete die besseren Treffer.
In den beiden letzten Runden präsentierte sich Usman äußerst einseitig. Der Nigerianer konzentrierte sich darauf, den Kampf auf den Boden zu verlagern, scheiterte aber immer wieder an der Takedown-Verteidigung von Champion Edwards. Der hatte seinerseits im direkten Schlagabtausch immer die besseren Ideen, variierte oft zwischen Kicks und Punches - mit 74 Prozent hatte der Brite am Ende eine irre Trefferquote vorzuweisen.
"Ich denke, ich habe bewiesen, dass ich mich sprunghaft verbessert habe", sagte Edwards nach seinem Sieg. Usman sei der härteste Gegner in seiner Gewichtsklasse. Die Titelverteidigung vor heimischen Publikum sei für den Briten ein Traum gewesen.
Gaethje siegt in Käfig-"Feuerwerk"
Im zweiten Hauptkampf des Abends konnte sich Justin Gaethje gegen Rafael Fiziev durchsetzen. Das Duell zweier technisch starker Striker war das von der UFC versprochene Feuerwerk, das überraschenderweise über die volle Distanz ging.
Den besseren und effektiveren Gameplan hatte der US-Amerikaner Gaethje. Mit starken Jabs und Legkicks setzte er dem Aserbaidschaner von Runde zu Runde mehr zu. In Runde drei gelang Geathje sogar kurz vor Schluss ein Takedown.
Damit könnte sich der 34-Jährige als Anwärter für einen Titelkampf in der umkämpften Leichtgewichtsklasse mit Champion Islam Makhachev ins Rennen gebracht haben. Nach dem Superfight des Russen gegen Federgewicht-Champion Alexander Volkanovski im Februar wäre Gaethje ein passender Gegner. Mit Beneil Dariush und Ex-Champ Charles Oliveira treffen im Mai zwar zwei weitere Kandidaten aufeinander, der Zeitrahmen würde aber besser zu Gaethje passen.
Welterweight: Leon Edwards besiegt Kamaru Usman nach Punktentscheid (48-46, 48-46, 47-47).
Lightweight: Justin Gaethje besiegt Rafael Fiziev nach Punktentscheid (29-28, 29-28, 28-28).
Welterweight: Gunnar Nelson besiegt Bryan Barbarena in Runde 1 via Submission (Armbar).
Flyweight: Jennifer Maia besiegt Casey O'Neill nach Punkten (30-27, 29-28, 29-28).
Middleweight: Marvin Vettori besiegt Roman Dolidze nach Punkten (29-28, 29-28, 30-27).
Quelle: ntv.de