EM- und WM-Starts in Gefahr Van Aerts Vuelta-Träume enden in der Felswand
03.09.2024, 19:02 Uhr
In einer Linkskurve mit nasser Fahrbahn rutschte van Aert weg. Das Knie war anschließend zu lädiert für eine Wiederaufnahme des Rennens.
(Foto: picture alliance / Roth / SCA)
Die Spanien-Rundfahrt entwickelt sich von Tag zu Tag zum großen Rundfahrt-Comeback des belgischen Radstars van Aert. Der 29-Jährige führt in der letzten Tourwoche die Sprint- und Punktewertung an. Drei Etappen kann er bereits gewinnen, in einer nassen Kurve 50 Kilometer vor dem Ziel der 16. Etappe aber enden alle Träume.
Für Belgiens Radstar Wout van Aert bleibt es ein Jahr mit Höhen - und vielen Tiefen. Nach einem schweren Sturz musste der 29-Jährige auf der 16. Etappe die Spanien-Rundfahrt vorzeitig beenden. Er rutschte bei einer rasanten Abfahrt 50 Kilometer vor dem Ziel als Mitglied einer Ausreißergruppe auf nasser Straße aus und prallte gegen eine Felswand. Er versuchte noch, mit einem Ersatzrad das Rennen wieder aufzunehmen, musste aber kurz darauf wieder absteigen und sich mit dem blutenden Knie in den Teamwagen setzten.
Damit lösten sich auch alle Hoffnungen, die letzte Grand Tour des Jahres im Trikot des besten Sprinters zu beenden, in Luft auf. Van Aert hatte zuvor bereits drei Etappen der Landesrundfahrt gewonnen und hatte beste Chancen, Madrid am Wochenende als Punktbester zu erreichen. Zudem führte er zum Zeitpunkt des Unglücks auch die Bergwertung an.
Roglic mit einer Hand am Roten Trikot
Für Pechvogel van Aert war es bereits der zweite schwere Sturz in diesem Jahr. Ende März hatte er sich beim Halbklassiker Quer durch Flandern in Belgien bei hoher Geschwindigkeit bei einem Sturz Schlüsselbein, Brustbein sowie mehrere Rippen gebrochen. Zwangsweise musste der Visma-Fahrer auf die Klassiker Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix sowie den Giro d'Italia verzichten. Beim Saisonhöhepunkt Tour de France blieb er ohne eigenen Erfolg. Dafür holte er bei den Olympischen Spiel in Paris Bronze im Einzelzeitfahren.
Unklar ist bislang, ob er bei der Straßenrad-Europameisterschaft kommende Woche in seiner Heimat Belgien starten kann. Gleiches gilt für die Weltmeisterschaft wenige Tage später in der Schweiz.
Die schwere 16. Etappe, die nach 181,5 Kilometern bei Regen und Nebel im "Alpe d'Huez der Vuelta" in Lagos de Covadonga endete, gewann der Spanier Marc Soler. Der Australier Ben O'Connor verteidigte das Rote Trikot des Führenden in der Gesamtwertung. Doch sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Primoz Roglic vom deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe schmolz weiter. Der 34-jährige slowenische Radstar und Topfavorit hat nur noch fünf Sekunden Rückstand auf O'Connor. Sein junger Teamkollege Florian Lipowitz (Ulm) fiel in der Gesamtwertung von Platz sechs auf neun zurück und verlor das Weiße Trikot des besten Jungprofis wieder an den Spanier Carlos Rodriguez
Die 17. Etappe führt am Mittwoch über 141,5 Kilometer von Arnuero nach Santander. Die Vuelta endet am 8. September mit einem Einzelzeitfahren in Madrid.
Quelle: ntv.de, jwu/sid/dpa