Der Sport-Tag

Der Sport-Tag Skandal-Spiel im Osten: Vermummte jagen Spieler, Verband sperrt Spieler

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat auf die Jagdszenen bei der Partie zwischen dem Hallescher FC und Chemie Leipzig in der Regionalliga Nordost reagiert - und für wütende Reaktionen aus Leipzig gesorgt. Der Klub aus der sächsischen Metropole muss im heutigen Spiel gegen RW Erfurt auf Valon Aliji verzichten. Chemie kündigte an, "erforderliche, rechtliche Schritte in alle Richtungen in die Wege zu leiten".

Der 20-jährige Aliji kassierte vom Sportgericht eine sogenannte Vorsperre. Das Sportgerichtsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Aliji soll einem auf den Platz gestürmten vermummten Anhänger von Halle mit Anlauf und Knie voraus in die Brust gesprungen sein. Die radikalen Fans hatten zuvor vom Spielfeld den Gästefans gedroht und sich dann den Spielern zugewendet. Einige hatten sich gewehrt, um ihre Mitspieler zu schützen. Andere waren direkt voller Angst vom Feld geflüchtet.

Chemie reklamiert, dass der Spieler Aliji in Notwehr gehandelt habe, genauso wie sein Mitspieler Philipp Wendt. Bei ihm argumentierte auch das Sportgericht mit Notwehr. "Betreten gewaltorientierte Anhänger der gegnerischen Mannschaft das Feld und bedrohen Spieler, so können diese Spieler letztlich nicht auf die konsequente Unterstützung von Verband und Sportgerichtsbarkeit zählen", schrieb Chemie Leipzig in einem Statement: "Spielern scheint folglich allenfalls gestattet, Reißaus zu nehmen - in der vagen Hoffnung, sich auf diese Weise Angriffen entziehen zu können."

Während des Platzsturmes soll es auch zu von den Vermummten ausgesprochenen Morddrohungen gekommen sein. Ein anschließender Hausbesuch bei einem in Halle lebenden Chemie-Spieler hatte das Sicherheitsgefühl nicht unbedingt verstärkt.

Quelle: ntv.de

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