Formel1

Formel-1-Testfahrten in Barcelona Vettel glänzt, Silberpfeil streikt

Michael Schumacher konnte im neuen W03 nur 51 Runden abspulen, dann streikte die Hydraulik.

Michael Schumacher konnte im neuen W03 nur 51 Runden abspulen, dann streikte die Hydraulik.

(Foto: REUTERS)

Der neue Silberpfeil ist fertig, richtig schnell ist er noch nicht: Am ersten Testtag in Barcelona lässt sich Michael Schumacher im W03 noch Luft nach oben und selbst einem Force-India den Vortritt. Der Schnellste ist Champion Sebastian Vettel. Dessen Red Bull zickt im Gegensatz zum Silberpfeil nicht.

Sebastian Vettel kommt mit seinem neuen Red Bull immer besser zurecht.

Sebastian Vettel kommt mit seinem neuen Red Bull immer besser zurecht.

(Foto: AP)

Blitzlichtgewitter für den neuen Silberpfeil, aber Bestzeit für Weltmeister Sebastian Vettel: Bei der offiziellen Premierenfahrt des neuen Mercedes W03 musste sich Michael Schumacher in Barcelona mit Rang sechs zufrieden geben, auch weil sein Auto am Nachmittag wegen eines Hydraulikproblems das Testende in der Garage erlebte. Vettel dagegen holte sich an seinem dritten Testtag erstmals die Bestzeit und verwies dabei Nico Hülkenberg im Force-India-Mercedes auf Rang zwei.

Die meiste Aufmerksamkeit zog aber der W03 auf sich, den Schumacher und Teamkollege Nico Rosberg um 8.27 Uhr in der Boxengasse enthüllten. Lange gereift und häppchenweise präsentiert soll der neue Silberpfeil endlich auch Formel-1-Feinschmecker zufriedenstellen. "Ich bin positiv angetan vom Auto, es gibt aber weder eine Überraschung in die eine noch in die andere Richtung", sagte Schumacher, der am Dienstag zum Auftakt der zweiten Testwoche in Barcelona die ersten "offiziellen" Runden mit dem neuen W03 drehte.

Haug stapelt tief

Bei der Präsentation ihres neuen Dienstwagens hatten Michael Schumacher (r.) und Nico Rosberg gute Laune.

Bei der Präsentation ihres neuen Dienstwagens hatten Michael Schumacher (r.) und Nico Rosberg gute Laune.

(Foto: dpa)

Es war allerdings keine richtige "Jungfernfahrt". Die "Ehre, die wirklich ersten Runden zu drehen", hatte Rosberg schon am vorigen Donnerstag in Silverstone. Nach dem sogenannten Shakedown mit jeweils 50 Kilometern für beide Fahrer hatte der Silberpfeil, der wie die meisten Konkurrenten auch über eine Höckernase verfügt, am Sonntag hinter verschlossenen Türen in Barcelona bei einem richtigen Testtag 354 Kilometer abgespult. Am Montag folgte noch einmal ein Filmtag.

"Ich glaube, wir haben ein ganz ordentliches Auto. Aber ich kann nicht garantieren, dass die Konkurrenz nicht ein viel besseres hat", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug mit Blick auf die Rivalen um Weltmeister Sebastian Vettel. Der war zufrieden mit seinem Testtag. "Das Gefühl ist weiter gut", sagte Vettel: "Vom Mercedes habe ich bisher nur ein Foto gesehen. Auf der Strecke sind wir uns gar nicht begegnet."

Neuer Vertrag für Schumacher möglich

Das Ziel der Stuttgarter ist klar. "Wir waren zweimal Vierter und das Ziel ist, Schritt für Schritt Richtung Platz eins zu gehen. Das geht nicht auf einmal, es ist wie beim Bergsteigen. Man braucht ein Zwischenlager, da muss man sich sicher fühlen." Sollte der neue Silberpfeil die Erwartungen erfüllen, könnte auch Schumacher seinem 92. Grand-Prix-Sieg wieder ein bisschen näher kommen. Seine Chefs, Haug und Teamchef Ross Brawn, trauen ihm die Rückkehr auf das Siegerpodest auf jeden Fall zu und können sich auch noch gut eine Vertragsverlängerung mit dem 43 Jahre alten Routinier über 2012 hinaus vorstellen.

"Wir sprechen derzeit nicht mit anderen Fahrern. Ich gehe auch nicht davon aus, dass er mit anderen Teams verhandelt. Wenn Michael immer noch Spaß hat und gleichzeitig die Ergebnisse bringt, die wir uns erwarten, warum nicht? Er hat jedenfalls nicht gesagt, dass er mit dem Gedanken spielt aufzuhören", sagte "Superhirn" Brawn, mit dem Schumacher alle seine sieben Titel holte, der am Mittwoch erscheinenden Sport Bild. "Aufgeben wird Michael nie, und wenn er weitermachen möchte, dann werden wir uns darüber unterhalten", meinte Mercedes-Sportchef Haug im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Schumacher selbst will sich derzeit aber über seine Zukunft über 2012 hinaus noch nicht äußern.

Quelle: ntv.de, sid

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