Fußball

Freiburg erkämpft sich Chance in Europaliga 12.000 Frankfurter feiern in Bordeaux

Heimspiel in Bordeaux: 12.000 Fans der Eintracht unterstützten ihr Team in Südfrankreich.

Heimspiel in Bordeaux: 12.000 Fans der Eintracht unterstützten ihr Team in Südfrankreich.

(Foto: dpa)

Die Fußballer von Eintracht Frankfurt erreichten in der Europaliga vorzeitig die K.o.-Runde. Und 12.000 mitgereiste Fans machen die Partie in Bordeaux zu einem Heimspiel. Hoffen darf auch noch der SC Freiburg, der in Liberec die Chance aufs Weiterkommen wahrt.

Eintracht Frankfurt ist schon weiter, der SC Freiburg hat wieder alles in der eigenen Hand. Das Bundesliga-Duo hat am vorletzten Gruppen-Spieltag der Fußball-Europa-League mit Siegen die Zwischenrunde ins Visier genommen. Die Frankfurter gewannen am Abend bei Girondins Bordeaux durch einen Treffer von Martin Lanig in der 83. Minute mit 1:0 (0:0) und stehen damit vorzeitig als Sieger der Gruppe F fest. Freiburg zitterte sich dank der Treffer von Matthias Ginter (23.) und Francis Coquelin (73.) zu einem 2:1 (1:0) bei Slovan Liberec und kann damit im letzten Gruppenspiel mit einem Sieg gegen Sevilla sicher weiterkommen.

Kevin Trapp war mehr als einmal gefordert.

Kevin Trapp war mehr als einmal gefordert.

(Foto: REUTERS)

Zu verdanken hatte die Eintracht ihren ersten Erfolg seit mehr als einem Monat zwei Akteuren: Torschütze Lanig und Torwart Kevin Trapp, der zuvor mehrfach einen Rückstand verhindert hatte. Mit diesem Sieg im Rücken reist die Mannschaft nun wieder gestärkt zum Krisenduell am Sonntag bei Hannover 96.

Gut 20 Minuten lang hatten die Frankfurter alles im Griff, ehe sie auf einmal ihre Sicherheit verloren und nach vorne kaum noch für Entlastung sorgten. Die größte Chance, die dieses Verhalten den Franzosen ermöglichte, vereitelte Torwart Trapp, als er den Schuss des freistehenden Abdou Traoré parierte (23.).

Veh reagierte auf den Leistungseinbruch seiner Mannschaft und wechselte zur Pause Stephan Schröck für den schwachen Joselu ein. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff hätte Vaclav Kadlec die Eintracht in Führung bringen müssen, aber der Tscheche brachte das Kunststück fertig, aus fünf Metern unbedrängt am Tor vorbeizuschießen (48.). Kurz darauf scheiterte Henri Saivet mit einem spektakulären Seitfallzieher erneut am starken Trapp (55.). Am Ende nutzte Lanig sogar einen der wenigen Konter der Gäste nach Vorarbeit von Tranquillo Barnetta noch zum Sieg.

Freiburg durch Ausfälle geschwächt

Die Freiburger hatten zuvor ihren ersten Sieg im Europapokal seit mehr als zwölf Jahren gefeiert. Matthias Ginter (23. Minute) und Francis Coquelin (73.) bescherten den Gästen mit ihren Treffern den ersten Erfolg auf europäischer Bühne seit dem 4:1 gegen den FC St. Gallen in der zweiten UEFA-Cup-Runde am 11. November 2001.

Sergej Rybalkas Anschlusstor (81.) vor 8800 Zuschauern war für den tschechischen Meister von 2012 zu wenig. Damit sind die Freiburger nun Gruppen-Zweiter hinter dem Team aus Sevilla und wären mit einem Sieg gegen Spanier definitiv weiter.

Torschütze Matthias Ginter (l.) und Pavel Krmes feiern das 1:0 für Freiburg.

Torschütze Matthias Ginter (l.) und Pavel Krmes feiern das 1:0 für Freiburg.

(Foto: dpa)

SC-Trainer Christian Streich hatte vor der Partie einen weiteren bitteren Ausfall verkraften müssen. Admir Mehmedi, bislang erfolgreichster Stürmer der Freiburg er in dieser Saison, musste wegen Sehnenproblemen im Knie passen. Sechs weitere Profis fehlten ebenfalls verletzt, Nicolas Höfler und Karim Guédé waren gesperrt. Ohnehin waren die Gäste gewarnt, nachdem sie sich im Hinspiel nach 2:0-Führung noch mit einem 2:2 begnügen mussten. "Liberec ist eine ganz abgezockte Mannschaft. Da müssen wir sehr aufpassen, dass wir uns nicht zu sehr locken lassen", mahnte Streich im TV-Sender Sky.

Torwartfehler bereitet ersten Treffer vor

In der feuchten Kälte des Stadions U Nisy kamen die Breisgauer nach vorsichtigem Beginn besser ins Spiel. In der Defensive ließ die Streich-Elf zunächst nur wenig zu, offensiv aber mangelte es bei einigen Kontern an der Konsequenz. So musste eine Standardsituation helfen. Nach einem Eckball des engagierten Sebastian Kerk bekam Liberec-Torwart Premysl Kovar den Ball nicht richtig zu fassen, Ginter hob die Kugel ins rechte Eck. Zwar stand Freiburgs Pavel Krmas, der noch als Unruhestifter vor dem Tor eingriff, in der Situation leicht Abseits. Doch der Treffer zählte.

Damit waren die Breisgauer plötzlich wieder voll im Geschäft. Slovan erhöhte nun seine Bemühungen. Dzon Delarge verpasste eine Flanke von Ondrej Kusnir nur knapp am Fünfmeterraum der Gäste (33.). David Pavelka hatte mit zwei Schüssen kein Glück (37./39.). Auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren den besseren Start. Torjäger Michal Rabusic, im Hinspiel einmal erfolgreich, setzte den Ball in der 52. Minute nach schöner Kombination an den Pfosten. Nur fünf Minuten später stand Rabusic erneut völlig frei, verstolperte aber aus Nahdistanz. Der Ausgleich wäre nun völlig verdient gewesen. Liberec war längst die bessere Elf, die Freiburger liefen nur noch hinterher.

Erst nach der Einwechslung von Sebastian Freis als zweiten Stürmer neben Mike Hanke bekamen die Badener wieder mehr Zugriff aufs Spiel. Jetzt störten die Gäste wieder energischer und erkämpften sich die Bälle. Lohn war das 2:0, als Christian Günter flankte und Coquelin per Kopf traf. Doch es wurde noch einmal spannend, nachdem der sträflich freie Rybalka zum 1:2 traf. Nun warfen die Tschechen alles nach vorn. Aber es reichte für die Gäste.

Quelle: ntv.de, Maximilian Haupt und Sebastian Stiekel, dpa

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