Fußball

Katastrophe von Hillsborough Angeklagte plädieren auf "nicht schuldig"

"Ohne Verantwortung keine Gerechtigkeit": Donna Miller, Michelle Miller, Louise Brookes und Christine Burke vor dem Gericht in Warrington. Sie alle trauern um Angehörige, die bei der Hillsborough-Katastrophe starben.

"Ohne Verantwortung keine Gerechtigkeit": Donna Miller, Michelle Miller, Louise Brookes und Christine Burke vor dem Gericht in Warrington. Sie alle trauern um Angehörige, die bei der Hillsborough-Katastrophe starben.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Während die Angehörigen der Opfer der Hillsborough-Katastrophe vor dem Gerichtsgebäude demonstrieren, wollen die Angeklagten auf "nicht schuldig" plädieren. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie die juristische Aufarbeitung der Katastrophe behindert haben.

Mehr als 28 Jahre nach der Hillsborough-Katastrophe in Sheffield mit fast 100 Todesopfern haben fünf Angeklagte zum Prozessauftakt im britischen Warrington angekündigt, auf "nicht schuldig" zu plädieren. Nach einer kurzen Anhörung wurde der Fall an ein höheres Gericht in Preston verwiesen. Die nächste Anhörung soll am 6. September stattfinden.

Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten Angehörige der Opfer und hielten Fotos hoch. "Ohne Verantwortung keine Gerechtigkeit", stand auf Plakaten. Die Polizeibeamten Norman Bettison, Donald Denton und Alan Foster sowie Jurist Peter Metcalf sollen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft durch Manipulationen und Fehlverhalten die juristische Aufarbeitung der Katastrophe behindert haben.

Graham Mackrell, der frühere Geschäftsführer des Fußballklubs Sheffield Wednesday, ist wegen Missachtung geltender Sicherheitsvorschriften im Stadion angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hatte im Juni Anklage erhoben. Beim Fußball-Pokalspiel in Sheffield zwischen den englischen Klubs FC Liverpool und Nottingham Forest war am 15. April 1989 eine Massenpanik ausgebrochen.

Insgesamt 96 Menschen starben, weil sie erdrückt oder niedergetrampelt wurden. Weitere 766 Fußballfans wurden verletzt. Nach jahrelangem Streit um die Schuldfrage, entschied im vergangenen Jahr ein englisches Gericht auf der Basis einer unabhängigen Untersuchung, dass die Katastrophe kein Unfall war, sondern dass die Polizei durch ihr Fehlverhalten eine Mitschuld trägt.

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

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