"Den ganzen Tag Schüsse gehört" Ex-BVB-Star entkommt politischem Chaos
06.09.2021, 11:14 Uhr
Hakimi und sein Team sind wohlbehalten in Marokko.
(Foto: imago images/PanoramiC)
Die marokkanische Fußball-Nationalmannschaft durchlebt Stunden der Sorge. Sie ist in Guinea, als dort ein Putschversuch gegen den Präsidenten unternommen wird. Das Spiel wird abgesagt, das Team schafft es zurück in die Heimat. Ex-Dortmunder Achraf Hakimi zeigt sich erleichtert.
Nach dem mutmaßlichen Putschversuch im westafrikanischen Guinea hat die marokkanische Fußball-Nationalmannschaft offenbar sicher das Land verlassen. Nach der Absage des WM-Qualifikationsspiels sei die Mannschaft mit einem Flugzeug aus der Hauptstadt Conakry gebracht worden. Das berichtete der Sportsender ESPN. "Es war ein intensiver Tag, aber Gott sei Dank sind wir wohlbehalten in Marokko", twitterte der frühere Dortmunder Bundesligaprofi und jetzige PSG-Spieler Achraf Hakimi in der Nacht.
Ursprünglich sollte das Spiel am Montag in Conakry stattfinden. Der Weltverband FIFA und der afrikanische Verband CAF hatten die Partie wegen der Unruhen abgesetzt. Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest.
"Wir haben den ganzen Tag Schüsse gehört", sagte Marokkos Nationaltrainer Vahid Halilhodzic der französischen Sportzeitung "L'Equipe" am Sonntag: "Der Präsidentenpalast ist nicht weit weg von unserem Hotel. Ich habe Soldaten die Straße überqueren sehen."
Laut der britischen Botschaft in Conakry war es im Laufe des Sonntags an mehreren Orten in der Hauptstadt zu anhaltenden Schusswechseln gekommen. In sozialen Medien kursierten zunächst nicht verifizierbare Videos, die den Schluss nahelegen, dass Präsident Alpha Condé gestürzt wurde. In einem Video mit dem Logo des staatlichen Rundfunks waren mehrere Männer in Militäruniform und mit der Landesfahne zu sehen - einer von ihnen behauptete, die Regierung sei abgesetzt. Er sagte zudem, die Verfassung sei außer Kraft gesetzt und die Landesgrenzen seien geschlossen. In einem weiteren Video war Condé selbst mit Männern in Militäruniform zu sehen. Der Verbleib des 83 Jahre alten Staatspräsidenten war zunächst ungeklärt.
Quelle: ntv.de, ara/dpa