Als letzter der 18 Bundesligisten ist der Hamburger SV mit nur 14 Profis in die Saisonvorbereitung gestartet. Neuzugang Robert Tesche von Arminia Bielefeld nahm vor rund 500 Zuschauern am ersten 90-minütigen Training unter HSV-Trainer Bruno Labbadia teil, Ex-Bayern-Spieler Zé Roberto wird dagegen erst am Mittwoch ins Trainingslager nach Längenfeld in Österreich nachreisen.

"Es ist viel passiert seit Saisonende, ich habe mich für die tolle Arbeit von Dietmar Beiersdorfer in den sechs bis sieben Jahren bedankt", sagte Aufsichtsratschef Horst Becker vor dem Team des Bundesliga-Fünften, das nur aus der Ferne von den personellen Veränderungen erfahren hatte. Die Suche nach einem Nachfolger für Beiersdorfer werde nicht sehr lange dauern.

"Wir hoffen, in allen drei Wettbewerben mindestens so erfolgreich zu sein wie in der letzten Saison", sagte Becker, der zugab, dass mit dem Abschied von Martin Jol zu Ajax Amsterdam und Beiersdorfer viel passiert sei seit Saisonschluss. "Ich kenne das von Borussia Mönchengladbach, da gab es auch viele Wechsel", sagte Nationalspieler Marcell Jansen, "natürlich war ich sehr überrascht. Aber es geht im schnelllebigen Fußball immer weiter, und es steht mir nicht zu, darüber etwas zu sagen."

Europameister fehlen noch

Noch nicht mit dabei zum Auftakt der nur 27-tägigen Vorbereitung waren die U-21-Europameister Jerome Boateng, Dennis Aogo und Änis Ben-Hatira, bei dem noch nicht entschieden ist, ob er weiter an den MSV Duisburg ausgeliehen wird. Joris Mathijsen, Guy Demel und Jonathan Pitroipa haben nach ihren Länderspiel-Einsätzen bis zur Abreise ins Sommertrainingslager am Montag frei. "Die Zeit bis zum ersten Qualifikationsspiel am 30. Juli ist sehr knapp, da werden wir die Fitness fast komplett mit dem Ball erarbeiten", erklärte Labbadia sein Konzept für die kommenden Wochen, in denen er zudem noch über die Aufstockung des bisher kleinen Kaders mitentscheiden muss.

Der 22-jährige Tesche, der von Bundesliga-Absteiger Bielefeld für rund eine Millionen Euro an die Elbe wechselt, wird erst am Sonntag einen Vertrag bis 2012 unterschreiben. "Es gibt immer eine kurzfristige und eine mittelfristige Planung. Zé Roberto hilft uns kurzfristig weiter, mit Robert Tesche planen wir mittelfristig", betonte Labbadia.