Fußball

Spitzenreiter kontert Hertha aus HSV versetzt Berliner Olympiastadion in Schockstarre

Davie Selke traf für den HSV gegen seinen Ex-Klub.

Davie Selke traf für den HSV gegen seinen Ex-Klub.

(Foto: IMAGO/Contrast)

Im Zweitliga-Topspiel sieht es lange nach einem souveränen Auswärtssieg für den Hamburger SV aus. Dann kommt Hertha BSC zurück, träumt sogar vom Sieg - und muss den Platz doch als Verlierer verlassen. Die Norddeutschen behaupten dagegen ihren Tabellenführung.

Der Hamburger SV hat die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga erfolgreich verteidigt. Die Hanseaten gewannen bei Hertha BSC nach einer turbulenten Schlussphase 3:2 (1:0) und stehen aufgrund der besseren Tordifferenz weiter vor dem 1. FC Köln, der ebenfalls 34 Punkte auf dem Konto hat. Für den noch unbesiegten HSV-Coach Merlin Polzin war es der vierte Erfolg im sechsten Spiel.

Ausgerechnet Ex-Herthaner Davie Selke (23.) schoss die Gäste mit seinem elften Saisontor in Führung. Nach einem harten Zusammenprall musste der Stürmer raus, der für ihn eingewechselte Ransford Königsdörffer erhöhte mit einem sehenswerten Schlenzer (61.). Doch dank Michael Cuisance (72.) und Marten Winkler (80.) glich Hertha zwischenzeitlich aus. Dann gelang Emir Sahiti (84.) noch der entscheidende HSV-Treffer.

"So zu verlieren ist bitter", sagte Herthas Trainer Cristian Fiél am Sky-Mikrofon: "Vor allem wenn man sieht, was hier heute los war." HSV-Torschütze Königsdörffer beschrieb die Stimmung als "unglaublich".

Die Hertha-Fans zeigten vor Beginn eine Choreografie in Gedenken an ihren vor gut einem Jahr überraschend verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein, zudem trugen die Berliner Spieler Sondertrikots - vor der größten Zweitliga-Kulisse seit 2013: Im ausverkauften Olympiastadion sahen 71.500 Zuschauer das Traditionsduell, darunter schätzungsweise 20.000 HSV-Fans.

Fan-Liebling Reese sorgt für die Wende, aber der HSV schlägt zurück

Ungewöhnlich harmlos gingen die Hamburger ins Spiel. Hertha-Jungstar Ibrahim Maza durfte in der Anfangsphase mit viel Platz und Tempo agieren. Seine Vorarbeit für Palko Dardai (7.) hätte die Berliner Führung bringen müssen. Ein Hertha-Leiden bleibt aber, aus Spielfreude kein Kapital schlagen zu können. Dann erlaubten die Gastgeber Selke einen vermeidbaren Kopfballtreffer. Der Stürmer, von den Hertha-Fans massiv ausgepfiffen, jubelte mit einer merkwürdigen Geste von Applaus und Beschwichtigung Richtung Ostkurve.

Doppelt bitter: Vorlagengeber Adam Karabec konnte von der rechten Berliner Seite flanken, auf der Stammspieler Jonjoe Kenny erstmals in dieser Saison fehlte. Der Engländer fühlte sich laut Trainer Cristian Fiél angesichts seines Wechselwunsches zu Sheffield United nicht ausreichend einsatzfähig.

Ex-Herthaner Selke musste nach einem Zusammenstoß mit Toni Leistner mit einem Brummschädel (54.) raus. Sein Ersatzmann Königsdorffer hatte bei seinem Treffer viel Raum und Zeit. Berliner Jubel gab es bei der Comeback-Einwechslung des lange verletzten Reese (66.). Der große Fan-Liebling leitete auch Cuisances und Winklers Treffer ein. Doch das letzte Wort hatte der HSV.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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