Fußball

"Bomber der magischen Nächte" Italien trauert um WM-Held Toto Schillaci

Toto Schillaci machte sich 1990 zum Helden für einen Sommer.

Toto Schillaci machte sich 1990 zum Helden für einen Sommer.

(Foto: imago/Buzzi)

Salvatore "Toto" Schillaci ist tot. Der ehemalige italienische Nationalstürmer erlag den Folgen einer Krebserkrankung. Schillaci, WM-Torschützenkönig von 1990, bleibt Italien als "Bomber der Magischen Nächte" im Gedächtnis.

Der ehemalige italienische Nationalspieler Toto Schillaci - einer der Helden der Fußball-WM 1990 - ist im Alter von 59 Jahren gestorben. Der Ex-Stürmer von Inter Mailand und Juventus Turin erlag in einem Krankenhaus von Siziliens Hauptstadt Palermo den Folgen einer Krebserkrankung, wie seine Familie mitteilte. Schillaci - mit richtigem Vornamen Salvatore - litt bereits seit Jahren an Krebs.

Bei der WM 1990 in seinem Heimatland, wo sich die deutsche Mannschaft ihren dritten Titel holte, war der gebürtige Sizilianer eine der prägenden Figuren. Mit sechs Toren war er bester Torschütze des gesamten Turniers. Zudem wurde er als bester Spieler ausgezeichnet. Italiens Niederlage im Halbfinale gegen Argentinien konnte aber auch er nicht verhindern, entschied aber mit einem verwandelten Elfmeter wenige Minuten vor dem Ende das Spiel um Platz 3 für seine Italiener. Am Ende der Saison landete Schillaci bei der Wahl zum Weltfußballer hinter dem deutschen Weltmeister Lothar Matthäus.

"Diesmal hatte er keinen Erfolg"

Wie viel "Toto" und sein WM-Märchen den Menschen bedeutete, klingt am Tag seines Todes aus jeder Würdigung heraus. "Gute Reise, campione", schrieb die Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. "Es hat uns eine Ikone des Fußballs verlassen, ein Mann, der in die Herzen der Italiener eingedrungen war."

Doch nach der WM begann der frisch aufgegangene Stern schnell wieder zu sinken: Bei Juve kam Schillaci, trotz der Nähe zu Superstar Roberto Baggio, nach den 15 Toren seiner magischen Saison nicht einmal in die Nähe der zweistelligen Zahlen. 1992 wechselte er zu Inter, aber auch hier glänzte er nicht. 1994 wechselte der Stürmer dann als erster Italiener überhaupt nach Japan und spielte drei Jahre erfolgreich für Jubilo Iwata.

Die Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" würdigte Schillaci am Mittwoch als "Bomber delle Notti Magiche" ("Bomber der Magischen Nächte"): "In der Azzurri hatte er mit seinen Toren Italien für einen Sommer entflammt, den der mythischen Weltmeisterschaft 1990", schreibt das Blatt. "In seinem zweiten Leben hatte er viele Schlachten gewonnen, auf dem Spielfeld und außerhalb. Diesmal hatte er keinen Erfolg."

Schillacis Ex-Klub Juventus schrieb in seinem Nachruf: "Wir hatten uns sofort in Toto verliebt. In seinen Willen, seine Geschichte, sein leidenschaftliches Wesen; all das hat man in jedem seiner Spiele gesehen. Seine 36 wundervollen Torjubel schauen wir uns ab jetzt mit einem Kloß im Hals an."

Insgesamt kam Schillaci auf 16 Länderspiele. Zum Abschluss seiner Karriere wechselte er 1994 als erster italienischer Fußballer nach Japan zu Jubilo Iwata. Schillaci war zweimal verheiratet und hinterlässt drei erwachsene Töchter.

Quelle: ntv.de

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