Fußball

Münchner Mühen gegen Ingolstadt Neuer muss FC Bayern vor Blamage retten

Nur in der 8. Minute war Bayern-Keeper Manuel Neuer im Duell mit Dario Lezcano machtlos. Danach sicherte er den Münchner Comebacksieg.

Nur in der 8. Minute war Bayern-Keeper Manuel Neuer im Duell mit Dario Lezcano machtlos. Danach sicherte er den Münchner Comebacksieg.

(Foto: imago/Stefan Bösl)

Wer hätte das gedacht? Gegen einen mutigen FC Ingolstadt braucht der FC Bayern im Oberbayern-Derby einen überragenden Manuel Neuer, um zu gewinnen. Bayern-Coach Carlo Ancelotti lobt Keeper und Moral: "Wir haben Charakter gezeigt."

Obwohl nur ein überragender Manuel Neuer Bayern München vor einer Blamage bewahrt hatte, behielt Carlo Ancelotti seine unnachahmliche Gelassenheit. "Manchmal muss unsere Abwehr auch zeigen, dass wir den besten Torhüter der Welt haben", sagte der Coach des Fußball-Rekordmeisters augenzwinkernd nach dem hart erkämpften 3:1 (1:1) gegen den kleinen, aber äußerst widerspenstigen FC Ingolstadt.

Durch den Sieg kehrte Neuer wahrte Neuer mit den Münchnern den Zwei-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze.

Durch den Sieg kehrte Neuer wahrte Neuer mit den Münchnern den Zwei-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze.

(Foto: dpa)

Eigentlich ist Neuer gerade bei Heimspielen der Münchner eher beschäftigungslos, doch diesmal war der Nationalmannschaftskapitän häufiger gefordert als ihm lieb war. "Ich will nicht sagen, dass wir verunsichert waren, aber das Passspiel von hinten raus war fehlerhaft. Ingolstadt hat uns schwer gefordert", sagte der 30-Jährige, dessen größte Tat ein Reflex gegen Matthew Leckie (53.) war. Danach zeigte Neuer triumphierend die geballte Faust. "Er war wirklich gut", sagte Ancelotti.

Charakter rettet Ancelottis Serie

Für den Italiener läuft es damit weiterhin nahezu perfekt. Sechstes Pflichtspiel, sechster Sieg. Allerdings gab es mit dem ersten Gegentreffer von Ingolstadts Dario Lezcano (8.) einen kleinen Makel. Ancelotti, der auf das manchmal fahrige Bayern-Spiel an der Seitenlinie doch hin und wieder ungehalten reagierte, fällte ein mildes Urteil. "Es ist nicht immer möglich, gut zu spielen, aber wir haben Charakter gezeigt", sagte er.

Charakter, weil der Branchenprimus sich vom Rückstand nicht völlig aus der Spur bringen ließ. Charakter auch, weil eine völlig neu formierte Mannschaft eben doch einen Weg zum nächsten Sieg fand. Aber: Die Ausfälle von Mats Hummels (Erkältung), Philipp Lahm, Thomas Müller und David Alaba (Magen-Darm-Virus) fielen auffällig ins Gewicht. Bis zum kommenden Mittwoch gegen Hertha BSC sind sie wohl wieder fit. "Gerade diese Spieler haben gefehlt", sagte Neuer: "Es war eine ganz neue Formation. Man muss sehen, dass die Automatismen dann nicht zu einhundert Prozent greifen."

Auch deshalb wurde es nichts mit einem Schützenfest zum Wiesn-Auftakt, wenngleich das nackte Resultat nach den Toren von Robert Lewandowski (12.), Xabi Alonso (50.) und Rafinha (84.), der zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren traf, letztlich relativ souverän schien. Positiv war zudem das Comeback von Jerome Boateng, der in der Schlussphase eingewechselt wurde und Rafinhas Tor einleitete. "Es ist", sagte Ancelotti, "besonders wichtig, dass er zurückkommt, um solche Probleme zu vermeiden, wie wir sie heute hatten."

FCI bleiben nur Komplimente statt Punkte

Dafür verantwortlich war ein Gegner, der gerne Komplimente mitnahm, aber viel lieber mit Punkten belohnt worden wäre. "Wir haben die Bayern maximal geärgert. Ich hatte das Gefühl, dass wir eine echte Chance haben", sagte Ingolstadts Trainer Markus Kauczinski, dessen Team nach drei Spieltagen lediglich einen Zähler geholt hat und am Dienstag gegen Eintracht Frankfurt durchaus unter Druck steht.

Dem Erfolg stand diesmal eben Neuer im Weg und zudem Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg), der den Schanzern nach einem Foul von Thiago an Matthew Leckie in der 77. Minute einen Elfmeter verwehrte. Aber daran wollte Kauczinski die Niederlage nicht festmachen. "Wir müssen erstmal unsere Möglichkeiten nutzen", sagte er, und auch Torwart Örjan Nyland meinte: "Wir müssen effektiver sein. Wie das geht, haben uns die Bayern gezeigt."

Quelle: ntv.de, Von Ruben Stark/Silke Keul, sid

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