Fußball

Blutiger "Unfall" schockt England Rooney erlebt Horrorspiel

"Bloody hell" kommentierte der "Mirror" die schwere Verletzung von Wayne Rooney.

"Bloody hell" kommentierte der "Mirror" die schwere Verletzung von Wayne Rooney.

(Foto: dpa)

"Rausgenommen, reingekommen, rausgetragen": Beim Sieg von Manchester United über Fulham erlebt Stürmerstar Wayne Rooney einen Tag zum Vergessen. Erst muss er von der Bank aus ansehen, wie die Offensivneuzugänge van Persie und Kagawa glänzen. Und als er dann endlich mitspielen darf, wird ihm der Oberschenkel aufgeschlitzt.

Usain Bolt zuckte auf der Tribüne vor Schreck zusammen, Mitspieler und Kontrahenten wendeten sich schockiert ab, deutsche Beobachter erinnerten sich unweigerlich an Ewald Lienen: Eine klaffende Fleischwunde auf dem Oberschenkel von Wayne Rooney hat Fußball-England entsetzt. Auf den "back pages" der englischen Sonntagszeitungen floss Blut, im Fernsehen liefen immer wieder die schlimmen Bilder aus der Nachspielzeit. Obwohl Lienens Verletzung damals ungleich schwerer war, wird Rooney wohl genauso lange ausfallen.

Dick bandagiert wurde Rooney schließlich vom Platz getragen.

Dick bandagiert wurde Rooney schließlich vom Platz getragen.

(Foto: AP)

Vier Wochen musste der damalige Bielefelder pausieren, nachdem ihm der Bremer Norbert Siegmann am 14. August 1981 den Oberschenkel bis zum Knochen aufgeschlitzt hatte. Damals war es ein Foul, Rooney dagegen wurde Opfer eines "Unfalls", wie Teammanager Alex Ferguson es nannte. Beim 3:2 (3:1)-Sieg von Manchester United hatte er in der Nachspielzeit versucht, einen Schuss von Fulhams Hugo Rodellega zu blocken. Der landete unglücklich auf Rooneys Oberschenkel.

Laut Ferguson wird der 25-Jährige "wohl für vier Wochen ausfallen". Damit wird der Angreifer die beiden WM-Qualifikationsspiele der englischen Nationalmannschaft gegen Moldawien und die Ukraine (7. und 11. September) ebenso verpassen wie drei Premier-League-Spiele, auch das prestigeträchtige Duell mit dem FC Liverpool.

Diesmal glänzen die anderen

Rooney, der nach minutenlanger Behandlung dick bandagiert mit einer Trage vom Platz und ins Krankenhaus gebracht wurde, dürfte dennoch glimpflich davongekommen sein. Laut erster Diagnose lagen keine Komplikationen vor. Das Boulevardblatt "Sun" schrieb ob der dramatischen Bilder aber von einer "Horrorverletzung", der "Mirror" kommentierte: "Bloody hell" (wörtlich: blutige Hölle, etwa: verdammter Mist).

König von Manchester? Robin van Persie führte sich mit einem Traumtor bei seinem Heimdebüt zumindest prächtig ein.

König von Manchester? Robin van Persie führte sich mit einem Traumtor bei seinem Heimdebüt zumindest prächtig ein.

(Foto: AP)

Unter den Augen von Rekord-Sprinter und United-Fan Bolt hatte der Tag für Rooney mit einer "Versetzung" begonnen: Ferguson ließ ihn zunächst auf der Bank. Erst in der 68. Minute brachte er Rooney für den früheren Dortmunder Shinji Kagawa, da stand es schon 3:2. Die Neuzugänge Robin van Persie (10.) und Kagawa (35.), jeweils mit ihren ersten Ligatoren für United, und Rafael (41.) hatten das Blatt nach dem 0:1 durch Damien Duffs Blitztor (3.) gewendet. Das kuriose Hacken-Eigentor von Nemanja Vidic (64.) gefährdete Manchesters Sieg nicht mehr.

Ein verkorkster Tag

"Rausgenommen, reingekommen, rausgetragen", fasste der Independent Rooneys verkorksten Tag treffend zusammen. Die "Sun" will überdies in Erfahrung gebracht haben, dass Ferguson über einen Verkauf des Stürmers nachdenkt. "Wenn ich höre, dass sich ein Spieler von uns entliebt hat, helfe ich ihm aus der Tür", schrieb er im Programmheft, ganz allgemein. Er habe damit Rooney gemeint, meinte der Boulevard.

Zumal Manchester am Samstag einen neuen König gefunden zu haben scheint - van Persie. "Fantastisch und brillant", nannte Ferguson dessen Traumtor, eine Direktabnahme, die im rechten oberen Torwinkel landete. "Ich habe nicht groß nachgedacht und hatte nur eins im Kopf - und der Ball ist genau da eingeschlagen, wo ich ihn haben wollte", sagte van Persie. Und, dass er froh sei, hier zu sein. Von Wayne Rooney war das am Samstagabend nicht zu behaupten.

Quelle: ntv.de, sid

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