Fußball

Afrikanische Champions League Skandalfinale nach zwei Monaten entschieden

Die Spieler von Esperance Tunis dürfen nun endgültig jubeln.

Die Spieler von Esperance Tunis dürfen nun endgültig jubeln.

(Foto: imago images / Chokri Mahjoub)

Weil der Videobeweis nicht klappt, weigern sich die Spieler des marokkanischen Fußballklubs Wydad Casablanca, das Finale um die afrikanische Champions League zu Ende zu spielen. Das Spiel wird abgebrochen, der Gegner zum Sieger erklärt. Dann beginnt das Nachspiel, das jetzt entschieden ist.

Zwei Monate nach dem Skandalfinale ist der tunesische Rekordmeister Esperance Tunis offiziell zum Sieger der afrikanischen Champions League ernannt worden. Das erklärte der afrikanische Fußballverband Caf am Mittwochabend. Am 31. Mai war das Finalrückspiel gegen Wydad Casablanca aus Marokko in Rades in der 60. Minute beim Stand von 1:0 für Titelverteidiger Tunis unterbrochen und nach über einer Stunde Unterbrechung vom Referee beendet worden. Grund: Nachdem Casablanca den vermeintlichen Ausgleich erzielt hatte, erkannte Schiedsrichter Bakary Gassama aus Gambia das Tor wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht an.

Die Fans der Tunesier feierten schon während des Spiels, später kam es zu Tumulten.

Die Fans der Tunesier feierten schon während des Spiels, später kam es zu Tumulten.

(Foto: imago images / Chokri Mahjoub)

Als die Marokkaner daraufhin forderten, den Videobeweis zu konsultieren, teilte ihnen der Schiedsrichter mit, dass dieser nicht funktioniere. Daraufhin weigerte sich Wydad, die Partie fortzusetzen. Khalil Chemmam, Spielführer von Esperance Tunis, berichtete nach dem Spiel beim Sender BeInSports, dass der Schiedsrichter beide Kapitäne von der Panne in Kenntnis gesetzt habe. Beide hätten zugestimmt, das Spiel trotzdem anzupfeifen. Die Marokkaner erklärten dagegen, ihr Kapitän verstehe weder Französisch, noch Englisch.

Nachdem die Spieler von Wydad das Feld verlassen hatten, kam es zu Tumulten auf den Rängen und in den Katakomben, das Spiel wurde abgebrochen. Nach dem 1:1 im Hinspiel wurde Tunis zum Sieger erklärt und erhielt den Pokal. Kurz danach entschied der Caf, das Spiel auf neutralem Platz zu wiederholen, was in Tunesien zu Protesten führte. Beide Klubs legten Beschwerde beim Internationalen Sportgerichtshof Cas ein, der die Caf-Entscheidung Ende Juli als nicht zulässig beschied und zurück an den Verband verwies.

Der erklärte nun Casablanca zum Verlierer. Zudem muss Casablanca eine Geldstrafe von insgesamt 35.000 Dollar (rund 31.000 Euro) wegen des Spielabbruchs und für die Verwendung von Bengalos zahlen. Tunis-Präsident Mohamed Meddeb muss wegen unsportlichen Verhaltens 20.000 US-Dollar (17.850 Euro) zahlen, der Verein wegen unsportlichen Verhaltens seiner Fans noch mal 50.000 Dollar (44.600 Euro).

Quelle: ntv.de, ter/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen