Fünf Tore und ein Wimpernschlag Werder gewinnt turbulentes Nordderby
27.02.2022, 15:31 Uhr
Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug trafen zum Bremer Sieg im Nordderby.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen ist ein Spitzenspiel in jeder Hinsicht: Spektakuläre Tore, Spannung bis zur letzten Minute und ein Gewinner, der sich an die Tabellenspitze siegt. In den übrigen Spielen des 24. Spieltags geht es gemächlicher zu.
Hamburger SV - SV Werder Bremen 2:3 (0:1)
Werder Bremen hat ausgerechnet mit einem Sieg beim Erzrivalen Hamburger SV den Sprung zurück an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga geschafft. Die Gäste gewannen am Sonntag ein irre packendes und von diversen Videobeweis-Entscheidungen geprägtes Nordderby am Ende etwas glücklich mit 3:2 (1:0). Vor 25.000 zugelassenen Fans trafen Marvin Ducksch (10./Handelfmeter, 76.) und Niclas Füllkrug (51./Handelfmeter) für Werder, das auch im neunten Spiel unter Coach Ole Werner unbesiegt blieb. Jonas Mefferts (46.) und Robert Glatzels (80.) Tore konnten die erste Heimniederlage des HSV nicht verhindern.
Werder (45 Punkte) führt die Tabelle nun vor Darmstadt 98, dem FC St. Pauli (je 44) und dem HSV (41) an. Die Gäste agierten offensiv, störten den HSV früh und hatten Erfolg. Leonardo Bittencourts Kopfballtor zählte wegen Abseits zwar nicht. Doch da Ömer Toprak bei seinem Schussversuch Meffert an der Hand traf, kam es nach Videobeweis zum umstrittenen Strafstoß, den Ducksch zu seinem 14. Saisontreffer nutzte. Die Bremer hätten höher führen müssen, doch Bittencourt (30.) und Ducksch (33.) konnten den starken Keeper Daniel Heuer Fernandes freistehend nicht überwinden.
Nach dem Wechsel ging das VAR-Festival weiter. Der Ausgleich zählte trotz Abseits-Verdachts, danach erkannte Referee Daniel Siebert erst am Bildschirm Bakéry Jattas Handspiel - diesmal blieb Füllkrug cool vom Punkt. Danach ging es munter hin und her: Ducksch erhöhte, Glatzel verkürzte wieder. Am Ende jubelten aber die lange besseren Bremer, die sich für die 0:2-Hinspielpleite revanchieren konnten. Manuel Wintzheimer 3:3 (90.+5) zählte wegen einer ganz knappen Abseitsentscheidung zurecht nicht.
1. FC Heidenheim - SV Sandhausen 1:1 (1:1)
Durch das dritte sieglose Spiel nacheinander verliert der 1. FC Heidenheim allmählich den Anschluss an die Aufstiegsplätze. Durch das 1:1 (1:1) im baden-württembergischen Duell mit dem SV Sandhausen rutschte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt auf den siebten Rang ab. Der SVS beendete den Februar ungeschlagen und verließ als neuer Tabellen-15. den Abstiegsrelegationsplatz. Nach einem verwandelten Handelfmeter von Tobias Mohr (27. Minute) glich für die Gäste Cebio Soukou aus (32.).
Der FCH, bei dem Torjäger Tim Kleindienst verletzungsbedingt fehlte, begann gefährlicher und bekam nach einem Handspiel von Erich Berko einen Strafstoß zugesprochen. Mohr ließ Sandhausens Keeper Patrick Drewes keine Abwehrmöglichkeit. Der SVS, der in Heidenheim kurzfristig auf Kapitän Dennis Diekmeier und Arne Sicker verzichten musste (beide grippaler Infekt), kämpfte sich zurück und kam durch Diekmeier-Vertreter Soukou zum Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel hatte Heidenheim die erste Möglichkeit, doch ein Kopfball von Patrick Mainka landete am Außennetz (52.) und auf der Gegenseite scheiterte in Soukou der auffälligste Sandhäuser an FCH-Schlussmann Kevin Müller (61.). Die Gastgeber legten in der Schlussphase noch einmal zu, der SVS hielt dem Druck aber stand.
Jahn Regensburg - Fortuna Düsseldorf 0:0
Der SSV Jahn Regensburg hat nach vier Niederlagen am Stück gegen Fortuna Düsseldorf immerhin ein kleines Erfolgserlebnis gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic erkämpfte sich vor 6319 Zuschauern ein torloses Remis. Die vor allem in der ersten Hälfte deutlich besseren Düsseldorfer gaben unter ihrem neuen Trainer Daniel Thioune erstmals nach zwei Siegen nacheinander wieder Punkte ab.
Ein vermeintlicher Treffer des Regensburgers Max Besuschkow in der 36. Minute wurde vom Video-Schiedsrichter wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Die Partie war anfangs lebhaft, die Fortuna hätte nach den ersten 45 Minuten eigentlich führen müssen. Das Fehlen des gelb-gesperrten Stürmers Rouwen Hennings war den Gästen im Abschluss anzumerken. In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie deutlich.
Quelle: ntv.de, ter/dpa