Tränen, Krimi, Sensation Hochsprung-Show wird zu ganz großem Theater
10.08.2024, 21:36 Uhr
Gianmarco Tamberi weinte bitterlich nach seinem schnellen Aus im Kampf um Medaillen.
(Foto: REUTERS)
Gianmarco Tamberi kommt beinahe direkt aus der Notaufnahme zum olympischen Hochsprungfinale - und kommt dort nicht ins Fliegen. Statt einer Medaille gibt es für den Italiener bittere Tränen. Gold holt in einem hochspannenden Wettkampf sensationell der Neuseeländer Hamish Kerr.
Drama um Gianmarco Tamberi, sensationell Gold für Hamish Kerr: Der 27-Jährige hat sich als erster Neuseeländer zum Olympiasieger im Hochsprung gekürt. Kerr setzte sich im Stechen in der dritten Höhe gegen den US-Amerikaner Shelby McEwen durch, zuvor hatten beide 2,36 m übersprungen. Weil danach beide Springer jeweils dreimal an 2,38 Metern und im ersten Stechen an 2,36 Metern gescheitert waren, ging es weiter runter auf 2,34 Metern.
Dort machte sich der Neuseeländer mit einem gelungenen Versuch schließlich in einem Krimi zum Olympiasieger. Kerr setzte nach seinem Triumph zum Jubellauf an und legte sich zum Genießen mitten auf den Rasen im Stade de France. Tokio-Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar musste sich diesmal mit Bronze (2,34) begnügen.
Vor drei Jahren hatten sich Barshim und Tamberi Gold geteilt, diesmal hatte der Europameister aus Italien keine Chance auf eine Medaille - mit 2,22 m landete er am Ende auf Rang elf. Tamberi hatte seinen Start zunächst offen gelassen. "Ich wurde gerade mit einem Krankenwagen in die Notaufnahme gebracht, nachdem ich zweimal Blut erbrochen hatte", schrieb der 32-Jährige bei Instagram. Fast unmittelbar vor dem Wettkampf verkündete er dann: "Ich werde da sein".
Doch Tamberi, bei dem vor seiner Abreise nach Paris eine Nierenkolik diagnostiziert wurde, kam geschwächt nicht ins Fliegen. Nachdem er ausgeschieden war, weinte er bitterlich in den Armen seiner Fans und seines Trainers. Den Wettkampf verfolgte er aber bis zum Schluss im Innenraum - und war der erste Gratulant bei Bronzemedaillengewinner Barshim.
Der ehemalige Vize-Europameister Tobias Potye war in der Qualifikation ausgeschieden.
Quelle: ntv.de, ter/dpa