Update auf WatchOS 5.2 Apple Watch kann jetzt ein EKG erstellen
28.03.2019, 11:32 Uhr
Die Apple Watch 4 kann jetzt auch in Deutschland ein EKG aufzeichnen.
(Foto: Apple)
Ein Update schaltet auch in Deutschland die EKG-Funktion der jüngsten Apple Watch frei. Sie ersetzt keinen Arztbesuch, kann aber Trägern der Geräte unter Umständen das Leben retten.
Es hat eine Weile gedauert, aber rund ein halbes Jahr nachdem die Apple Watch 4 vorgestellt wurde, bekommt sie auch in Deutschland eine sehr nützliche Funktion: Ab jetzt kann das Gerät ein einfaches (einkanaliges) Elektrokardiogramm (EKG) erstellen. Nutzer müssen dafür die Uhr lediglich auf watchOS 5.2 aktualisieren und die neue EKG-App starten.
Allgemein kann jede Apple Watch mit aktuellem Betriebssystem den Träger warnen, wenn ihr optischer Pulsmesser an der Unterseite des Gehäuses einen unregelmäßigen Herzrhythmus feststellt. Ist dies der Fall, können aber nur Besitzer der jüngsten Watch ein EKG aufzeichnen, indem sie einen Finger an die digitale Krone des Geräts halten. Durch die Berührung wird ein Stromkreis geschlossen und es werden elektrische Impulse im Herz gemessen. Nach 30 Sekunden stuft die Watch den Herzrhythmus entweder als Vorhofflimmern, Sinusrhythmus oder nicht eindeutig ein.
Recht hohe Genauigkeit
Hat sie ein Vorhofflimmern erkannt, ist dies ein Hinweis auf eine mögliche lebensgefährliche Erkrankung, die vom Arzt diagnostiziert werden muss. Dafür speichert die Watch alle Aufzeichnungen, die dazugehörigen Klassifizierungen und alle festgestellten Symptome in der Health App auf dem iPhone. Die Benutzer können dann ein PDF der Ergebnisse mit dem Arzt teilen.
Die Genauigkeit des Apple-EKGs wurde laut Apple in einer klinischen Studie mit 600 Teilnehmern bestätigt. Dabei verglich ein Kardiologe die Ergebnisse der Watch mit einem professionellen 12-Kanal-EKG. Die Apple Watch 4 klassifizierte zu rund 98 Prozent Vorhofflimmern richtig, bei Sinusrhythmus betrug die Trefferquote fast 100 Prozent. In der gesamten Studie konnten 87,8 Prozent der Aufzeichnungen durch die EKG-App klassifiziert werden.
Zuvor hatte Apple eine Studie mit mehr als 400.000 Teilnehmern durchgeführt, um in den USA eine Zulassung für die Warnungen bei unregelmäßigem Herzrhythmus zu erhalten. Hier bestätigte eine EKG-Elektrode bei Teilnehmern, die eine Mitteilung auf ihrer Apple Watch erhielten, zu 80 Prozent Vorhofflimmern beziehungsweise zu 98 Prozent klinisch relevante Herzrhythmusstörungen.
Quelle: ntv.de, kwe