Technik

Starker Sound auf die Ohren Der Beats Solo 4 ist spartanisch gut

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Optisch hat sich beim Beats Solo 4 im Vergleich zum Vorgänger wenig verändert.

Optisch hat sich beim Beats Solo 4 im Vergleich zum Vorgänger wenig verändert.

(Foto: kwe)

Mit einem Preis von 230 Euro ist der Beats Solo 4 alles andere als günstig und bietet nicht einmal eine aktive Geräuschunterdrückung. Trotzdem wird der On-Ear-Kopfhörer begeisterte Käufer finden, was er in erster Linie seinem starken Klang und seiner großen Ausdauer zu verdanken hat.

Es gibt nur wenige gute On-Ear-Kopfhörer, was vermutlich daran liegt, dass es viele Menschen unangenehm finden, dass die Lautsprecher-Muscheln auf den Ohren aufliegen, statt sie zu umschließen. Andererseits sind solche Kopfhörer wesentlich kompakter als Over-Ears, können aber fast ebenso gut klingen - wenn es der Hersteller richtig macht.

Beim neuen Beats Solo 4 ist das der Fall, er bietet einen tollen Klang. Trotzdem dürfte er nur eine sehr spezielle Käufergruppe ansprechen, denn er ist für seinen recht hohen Preis von rund 230 Euro ziemlich karg ausgestattet.

Strammer Sitz, aber bequem

Das Design des Kopfhörers hat der Solo 4 nahezu unverändert von seinem Vorgänger übernommen. Das Headset sieht gut aus und ist für seine Bauart mit dicken, weichen Polstern an den Muscheln ziemlich bequem. Um bei stärkeren Bewegungen nicht zu verrutschen, sitzt es zwar ziemlich stramm, aber auch mit empfindlichen Ohren kann man die Kopfhörer längere Zeit ohne Pause tragen.

Etui und Kopfhörer sind hochwertig verarbeitet.

Etui und Kopfhörer sind hochwertig verarbeitet.

(Foto: kwe)

Die Verarbeitung ist einwandfrei, der Beats Solo 4 macht einen sehr robusten Eindruck. Das gilt auch für die Gelenke am Bügel, mit denen der Kopfhörer zusammengeklappt wird, um in seinem ebenfalls hochwertigen Transport-Etui verstaut zu werden. Schade ist lediglich, dass die Polster nicht gewechselt werden können, das sollte in dieser Preisklasse selbstverständlich sein. Außerdem gibt es offiziell keinen Schutz vor Feuchtigkeit oder Staub.

Einfache Steuerung

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Auch an der Steuerung hat sich nichts geändert - und das ist gut so. Denn statt auf fummelige Touch-Gesten zu setzen, hat Beats die unkomplizierte, aber effektive Bedienung über mechanische Tasten beibehalten. Das meiste erledigt man, indem man ein-, zwei- oder dreimal auf das Logo der rechten Muschel drückt. Um die Lautstärke zu regeln, sitzen weitere Tasten darüber und darunter. Dazu gibt es noch einen Ein-/Aus-Schalter auf der rechten Seite. So einfach geht das. Was fehlt, ist eine Trageerkennung, die Wiedergabe pausiert also nicht automatisch, wenn man den Kopfhörer abnimmt. Auch das darf man bei diesem Preis eigentlich erwarten.

Beats gehört zwar Apple, doch der Solo 4 verträgt sich auch mit Android-Smartphones. Im Gegensatz zu iPhones, mit denen der Kopfhörer wie mit Airpods harmoniert, benötigen sie allerdings eine App und personalisiertes 3D-Audio ist bei ihnen keine Option. Die Bluetooth-Verbindung steht aber bei beiden Varianten schnell, der Kopfhörer wurde im Test nach dem Einschalten sofort automatisch erkannt. Ebenso kann man mit iPhones und Android-Geräten einen verlorenen oder verlegten Solo 4 suchen.

Toller Klang

Über den USB-C-Anschluss (r.) kann man gleichzeitig Musik hören und den Kopfhörer aufladen.

Über den USB-C-Anschluss (r.) kann man gleichzeitig Musik hören und den Kopfhörer aufladen.

(Foto: kwe)

Hochauflösende Bluetooth-Codecs unterstützt der Solo 4 nicht, SBC und AAC müssen genügen. Trotzdem klingt er klasse. Er ist kein unbeherrschtes Bass-Monster wie frühe Beats-Kopfhörer, liefert aber druckvolle, elastische Tiefen, die Spaß machen. Bestimmend auf der recht weiten Klangbühne sind sauber definierte Mitten, die von klaren Höhen mit vielen Details garniert werden. Insgesamt hat der Sound im Praxistest über sämtliche Musikstile überzeugt.

Noch besser wird es, wenn man Musik über den USB-C-Anschluss verkabelt hört, den der Kopfhörer neben einer klassischen Klinkenbuchse besitzt. Denn er dient nicht nur zum Laden, sondern unterstützt auch die (gleichzeitige) Übertragung von unkomprimierten, hochauflösenden Audiodateien.

Der Beats Solo 4 ist auch zum Telefonieren zu gebrauchen. Man wird von Gesprächspartner gut verstanden und klingt ziemlich natürlich. An belebten Straßen sollte man aber besser das Smartphone ans Ohr halten.

Kein ANC, kein Transparenzmodus

Laute Umgebungen sind auch nicht ideal zum Musikhören, denn der Kopfhörer hat keine aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Die passive Abschirmung durch die Polster ist zwar recht effektiv, für Flugreisen oder Verkehrslärm reicht sie aber nicht aus. Andererseits bietet der Solo 4 auch keinen Transparenzmodus, weswegen man ihn abnehmen muss, um beispielsweise Durchsagen im Bahnhof zu verstehen.

Das Fehlen dieser Features ist bei einem Preis von 230 Euro fast schon frech. Andererseits kommt der Kopfhörer so auf Laufzeiten um die 50 Stunden. Und sollte der Akku doch einmal vollständig entleert sein, kann man verkabelt weiter Musik hören.

Fazit

Für Puristen, denen ANC und andere Extras nicht wichtig sind, ist der Beats Solo 4 durch seinen tollen Klang, seine sehr große Ausdauer und einen relativ hohen Tragekomfort eine interessante Option. Das gilt speziell für iPhone-Nutzer, die 3D-Audio genießen können. Ansonsten lohnt es sich vielleicht, etwas zu warten, bis der Kopfhörer günstiger zu haben ist.

Quelle: ntv.de

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