Blogger abgemahnt Jako am PR-Pranger
02.09.2009, 17:03 Uhr
Dass er einmal so berühmt werden würde, hätte sich Trainer Baade sicher nicht träumen lassen.
(Foto: www.trainer-baade.de)
Nachdem der Sportausrüster Jako aus allen juristischen Kanonen auf einen Fußball-Blogger geballert hat, schießt die Blogosphäre zurück - und Jako steht vor der Kapitulation.
Der Auslöser für die Internet-Schlacht ist lächerlich: Blogger "Trainer Baade" hatte im April einen Beitrag veröffentlicht, in dem er in Form einer Glosse über das neue Logo von Jako herzieht. Lieb war der Eintrag nicht, aber Vergleiche mit Aldi und Lidl sollte ein solches Unternehmen eigentlich mit einem Lächeln wegstecken können. Doch obwohl höchstens einige hundert Surfer den Beitrag gelesen haben, erklärte das Unternehmen Baade den Krieg.
Volle Breitseite
Jako beauftragte eine Anwaltskanzlei damit, die Sache zu erledigen. Die zuständige Juristin schickte eine Abmahnung, die Baade akzeptierte und zusammen mit einer Unterlassungserklärung unterschrieb. Damit hätte eigentlich wieder Frieden herrschen können. Die Anwältin fand allerdings beim relativ unbedeutenden Aggregator Newstin Auszüge aus dem Blog-Eintrag, wofür Trainer Baade herzlich wenig kann. Schließlich weiß (fast) jeder, dass Internet-Inhalte nie ganz verschwinden.
Für die Anwaltskanzlei war der Fund aber Grund genug, eine volle Breitseite auf Baade abzufeuern: 5100 Euro Vertragsstrafe plus Kosten der Kanzlei. Außerdem erhielt der Blogger eine neue Unterlassungserklärung, die eine Vertragsstrafe von 10.000 Euro androht.
PR-Desaster
Inzwischen hat das bekannte Blog allesaussersport über den Fall Jako gegen Baade berichtet - und eine Lawine der Empörung losgetreten. Binnen kürzester Zeit ging der Bericht wie ein Lauffeuer durch die Bloggosphäre und hat auch die "regulären" Medien erreicht. Ein PR-Desaster, dass dem großen Sportausrüster jetzt den Angstschweiß auf die Stirn treibt.
Meedia.de berichtet, eine Firmensprecherin habe gesagt, dass Jako mittlerweile mit den Anwälten von "Trainer Baade" rede. Vermutlich wird das Unternehmen alle Forderungen zurückziehen, denn eine andere Chance, den Imageschaden möglichst klein zu halten, hat Jako vermutlich nicht.
Quelle: ntv.de