Technik

Mit 18 Monaten Verspätung Windows Server 2003 ist da

Mit rund 18 Monaten Verspätung hat Microsoft sein neues Betriebssystem für Netzwerkrechner, Windows Server 2003, auf den Markt gebracht. Ursprünglich sollte das in der Entwicklungsphase mehrfach umbenannte System schon im Herbst 2001 ausgeliefert werden, doch der Marktstart wurde immer wieder verschoben. Microsoft-Gründer Bill Gates hatte dann im Frühjahr 2002 seinen Programmierern einen mehrwöchigen Entwicklungsstopp verordnet, um das Sicherheitskonzept von Windows komplett zu überarbeiten.

"Noch nie hatte ein Microsoft-Produkt zum Marktstart ein so hohes Qualitätsniveau erreicht wie jetzt Windows Server 2003", sagte Microsoft-Manager Dave Thompson am Vorabend der offiziellen Produkteinführung in San Francisco (Kalifornien). "Sicherheit war ein Designziel." Im Gegensatz zu früheren Windows-Versionen würden beim neuen System alle Sicherheitsfunktionen standardmäßig eingeschaltet.

Bequeme Anwender, denen die Sicherheitsmaßnahmen zu lästig seien, könnten sie jedoch wieder deaktivieren. Thompson bezifferte den Aufwand für die Umsetzung der Gates-Initiative "Trustworthy Computing" auf rund 200 Millionen Dollar.

Al Gillen, Analyst des Marktforschungsinstituts IDC, bescheinigte dem weltweit führenden Softwarekonzern Fortschritte, nachdem die Vorgängersysteme Windows 2000 und NT4 immer wieder durch Sicherheitslücken Schlagzeilen gemacht hatten. "Microsoft bewegt sich in die richtige Richtung."

Windows Server 2003 stellt das größte Entwicklungsprojekt in der Geschichte von Microsoft dar. Die Software besteht aus rund 50 Million Programmierzeilen. Über 5000 Entwickler und 2500 Tester waren mit dem Projekt über drei Jahre lang beschäftigt. Mit dem neuen System strebt Microsoft auch in den Rechenzentren die Marktführerschaft an, in denen bislang vor allem Unix-Server der Wettbewerber Sun Microsystems und IBM oder "Mainframes" genannte Großrechner dominieren. Mit einer besseren Unterstützung von ausfallsicheren Speichersystemen in Windows Server 2003 will Microsoft gleichzeitig in den lukrativen Markt so genannter Storage-Systeme einsteigen.

Das Microsoft-System unterstützt 32-Bit und 64-Bit-Architekturen und wird in unterschiedlichen Versionen angeboten - vom einfacheren Web-Server bis hin zur komplexen "Datacenter Edition", die bis zu 64 Prozessoren in einem Rechner steuern kann. Das 64-Bit-System wird vom führenden Chiphersteller Intel ("Itanium 2") und seinem Herausforderer AMD ("Opteron") unterstützt.

Von Christoph Dernbach, dpa

Quelle: ntv.de

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