Anti-Terror-Kampf

Bis Anfang Juli will die Bundeswehr ihren Einsatz in Mali ausweiten. Dort sollen Soldaten in der früheren Rebellenhochburg Gao ein Friedensabkommen mitwirken. Anders als bisher sind sie dann im gefährlichen Norden stationiert.

• "Im roten Bereich" So gefährlich ist Mali für deutsche Soldaten

Westafrikas einstige Musterdemokratie taumelt. Der Aufstand von Islamisten und Tuareg hat das ohnehin gespaltene Mali tief polarisiert. Allen voran Frankreich versucht das Land zu befrieden, doch der früheren Kolonialmacht schlägt Misstrauen entgegen.

Sprengfallen, Minen, Mörserangriffe: Der Norden Malis ist ein riskantes Terrain. Verschiedene Dschihadistengruppen tummeln sich hier - und ab Februar sollen Hunderte Bundeswehrsoldaten für Sicherheit sorgen. Von Gudula Hörr

• Malis tiefer Fall Einstige Musterdemokratie wird Krisengebiet

Die Innenminister der Union wollen bei Terrorangriffen in Deutschland auch die Bundeswehr aktivieren können und sehen sich dabei durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts gedeckt. Erste Übungen sollen bald stattfinden.

Die Bundeswehr-Einsätze in Mali und im Irak werden ausgeweitet. Das Bundeskabinett hat in seiner ersten Sitzung des neuen Jahres entschieden, hunderte Soldaten zusätzlich ins Ausland zu schicken. Hauptsächlich in gefährliche Gebiete.

Erfolg und Misserfolg liegen im Anti-Terror-Kampf nah beieinander. Das zeigt sich an einer Aktion von US-Spezialkräften im Irak. Medien berichten von der spektakulären Festnahme eines IS-Topterroristen. Stunden später dementiert das Pentagon.

• Schlag gegen IS im Irak USA fassen den "roten Tschetschenen"

Die Linken-Fraktionschefin Wagenknecht geht mit ihrer Kritik am deutschen Syrien-Einsatz noch ein Stück weiter als bisher. Einen Unterschied zwischen Terroropfern des IS und Bombenopfern der westlichen Koalition in Syrien sieht sie nicht.

Es wird seine heikelste Dienstreise: Oberstleutnant Nils G. bricht im Januar nach Syrien auf, um vom Kampfflugzeug aus Fotos vom Kriegsgebiet zu machen. Zwar hat er die Bilder von Menschenverbrennungen des IS im Kopf. Dennoch bleibt er ruhig.

Auf die schwarz-rote Koalition warten im kommenden Jahr große Aufgaben: Flüchtlingskrise, Anti-Terror-Kampf, die Kriege in Syrien und der Ukraine. Und dann sind da noch Landtagswahlen, die die politische Architektur der Republik nachhaltig verändern könnten.

Die Offensive der irakischen Armee gegen den IS hat offenbar Erfolg: Die Soldaten rücken in Ramadi immer weiter vor. Anti-Terror-Kräfte kämpfen nun um die letzten noch von IS-Kämpfern kontrollierten Straßen. Sie rechnen damit, dass die Terroristen ihnen Fallen stellen.