Bachmut

Wenn die USA als Unterstützer wackeln, sind die Auswirkungen auch an der Front zu sehen. Für Putin ist es eine Frage der Zeit, bis der Westen in die Knie geht, sagt Oberst Markus Reisner. Bis zur nächsten Offensive der Ukrainer könnte es bis 2025 dauern.

In der Ukraine drohen die Fronten in Bewegung zu geraten: Seit Beginn des Winters stehen die ukrainischen Verteidiger gleich an mehreren Brennpunkten massiv unter Druck. Bei Bachmut gelingen den russischen Truppen größere Erfolge.

Russland kommt mit seiner Invasion in der Ukraine nicht recht voran, aber auch die Verteidiger können nur kleine Gebiete befreien. Moskau versucht nun im Osten durch mehrere Attacken wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Daran zweifeln westliche Beobachter aber. Eine Chance hat derzeit eher die Ukraine.

Satellitenbilder sind gerade in Konflikten lebenswichtig. Die Söldnergruppe Wagner soll zwei solcher Satelliten gekauft haben - in China. Eingesetzt wurden die Bilder möglicherweise bei Kämpfen um die ukrainische Stadt Bachmut. Aber auch bei einem anderen Coup sollen sie eine Rolle gespielt haben.

Seit Wochen versuchen russische Streitkräfte nördlich von Bachmut, bei Kupjansk, eine Gegenoffensive voranzutreiben - und hatten dabei teilweise Erfolg. Laut dem ISW haben die Angriffe mittlerweile aber stark nachgelassen, was darauf hindeute, dass weniger russische Streitkräfte vor Ort sind.

Sie sind berüchtigt und waren bei den Kämpfen um Bachmut extrem wichtig: die Söldner der russischen Gruppe Wagner. Nach dem gescheiterten Aufstand ihres Chefs Prigoschin werden sie aus der Ukraine abgezogen. Jetzt sollen einige der Söldner dort wieder im Osten kämpfen.

Die Ukrainer versuchen bis zum Einsetzen der Regenzeit, ihre Offensive so weit voranzutreiben wie möglich. Doch auch Russland ringt mit der Zeit: Präsident Putin will die Offensive noch vor dem Winter stoppen, um Pläne für eine russische Winter-Offensive voranzutreiben, sagt Oberst Markus Reisner.

Unter ständigem russischem Beschuss versucht das ukrainische Militär bei Bachmut vorzurücken. Auch wenn der Feind besser ausgerüstet ist und es den eigenen Einheiten an Luft- und Artillerie-Unterstützung fehlt, geben sich die ukrainischen Soldaten an der Front siegessicher.

Die Uhr für die ukrainischen Streitkräfte tickt. Die bevorstehende Schlammperiode stellt die Truppen vor große Herausforderungen, die schon Napoleon seinerzeit in Schwierigkeiten brachte. Für ein Einfrieren der Offensive gibt es laut Experten gleich mehrere Gründe. Von Vivian Micks