Boris Johnson

Morgen verkünden die Tories den neuen Parteichef und Premierminister. Wenn sich nicht alle täuschen, zieht Boris Johnson, der Geburtshelfer des Brexits, dann in die Downing Street. Er will auf Teufel komm raus den EU-Austritt durchfechten. Es dürfte alles andere als leicht werden. Von Gudula Hörr

Boris Johnson gilt als Favorit im Rennen um das Amt des britischen Premierministers. Sollte er am Dienstag tatsächlich gewinnen, wollen Finanzminister Philip Hammond und Justizminister David Gauke zurücktreten. Auch andere EU-freundliche Minister könnten dann hinschmeißen.

Als Politiker macht Boris Johnson vielen Menschen Angst und schlechte Laune. Als Redner nervt er mit seiner Churchill-Nummer. Doch als Premierminister wird er die englische Verschrobenheit zu einem ganz neuen Höhepunkt führen - auch in sprachlicher Hinsicht. Eine Kolumne von Peter Littger

Erst aufblasen, dann davonsegeln lassen: So einfach werden europafreundliche Briten den Brexit-Hardliner Johnson wohl nicht los. Doch kurz vor der Entscheidung über den nächsten Premierminister setzen Londoner Demonstranten mit einer fliegenden Boris-Puppe schon mal ein Zeichen.

Noch ist Boris Johnson nicht gewählt, doch das britische Parlament baut gegen den Hardliner vor. Um den künftigen Premier an einem No-Deal-Brexit zu hindern, schmieden Tory-Politiker nun einen abenteuerlichen Plan: Die Queen könnte Brüssel um Aufschub bitten. Als Staatsoberhaupt hätte sie dazu das Recht.

Rechtzeitig bevor der Hardliner Boris Johnson neuer Premierminister wird, engt das britische Parlament seinen Spielraum für einen harten Brexit ein. Die Parlamentarier fürchten, dass er eine Zwangspause des Parlaments nutzen will. Die wird es nun nicht geben.

Er gilt als aussichtsreichster Kandidat im Rennen um den Vorsitz bei den britischen Konservativen sowie das Amt des Premiers: Nun leistet sich Boris Johnson im Tory-Endspurt einen Fauxpas. In einem TV-Interview offenbart der bekennende Brexit-Befürworter erneut Wissenslücken zu ebenjenem Thema.

Die Tory-Partei bekommt einen neuen Chef, Großbritannien einen neuen Premier: Favorit auf die Nachfolge von Amtsinhaberin May ist der ehemalige Londoner Bürgermeister Johnson. Im TV-Duell lässt dieser offen, wie er sich verhalten würde, wenn der Brexit scheitert.

Der britische Sender BBC hat eine Aufnahme des Ex-Außenministers Johnson veröffentlicht, in der er Frankreich beschimpft. Johnson selbst sagt, er habe keine Erinnerung an das Interview.