Bürgerkriege

Zehntausende Syrer sollen laut Amnesty International während der vergangenen vier Jahre gezielt verschleppt, in Gefängnissen gefoltert und ermordet worden sein. Und das Grauen ist mittlerweile ein lukratives Geschäft.

Russland galt bislang als enger Verbündeter der syrischen Regierung. Moskau unterstützt sie im Kampf gegen Aufständische, mit Lebensmitteln und Geld. Erstmals heißt es jetzt in Moskau, dass es nicht zwingend sei, dass Präsident Assad an der Macht bleibe.

Die CDU hat das Gefühl, dass in der Flüchtlingskrise viel auf dem Spiel steht. Doch die Parteichefin hat noch viel größere Sorgen. Darum kann sie auch nicht jedem Unfug einzeln widersprechen. Von Christoph Herwartz, Darmstadt

"Wir müssen einen langen Atem haben und Schritt für Schritt vorgehen." Mit diesen Worten versucht Kanzlerin Merkel, die einfachen CDU-Mitglieder in der Flüchtlingskrise zu beschwichtigen. Doch der Unmut der Basis wächst, die Sorgen vor einem Rechtsruck in Deutschland ebenso.

Wie lässt sich der Syrien-Krieg beenden? Grünen-Außenpolitiker Nouripour spricht über die neuen US-Elitesoldaten und den Syrien-Gipfel in Wien. Er sagt: "Wir müssen wegkommen von der Frage, ob sich am Ende der Russe oder der Amerikaner durchgesetzt hat."

Angesichts des scheinbar endlosen Syrienkriegs ist das schon eine gute Nachricht: Nach der ersten Wiener Konferenz wollen die UN und 17 Nationen weiter über eine Beendigung verhandeln. Die Zukunft von Präsident Assad ist indes noch nicht besprochen worden.

• Pressestimmen "Das Blutvergießen wird weitergehen"
• Video Wiener Konferenz weckt Hoffnungen
• USA schicken Elitesoldaten Obama korrigiert Syrien-Kurs

Der Staatengemeinschaft fehlt eine gemeinsame Strategie im Umgang mit der humanen Katastrophe in Syrien. In Wien sollen die bislang umfassendsten Gespräche zum Thema endlich eine diplomatische Lösung in greifbare Nähe rücken. Die Presse ist pessimistisch.

• Gespräche in Wien UN-Initiative will Syrer mitreden lassen
• USA schicken Elitesoldaten Obama korrigiert Syrien-Kurs

In Syrien sterben seit Ende September mindestens 35 Menschen bei Angriffen auf Krankenhäuser. Die Kliniken sollen laut "Ärzte ohne Grenzen" gezielt aus der Luft attackiert worden sein. Ob von Russland oder der Militärkoalition, ist unklar.

Im Südsudan tobt ein Bürgerkrieg, dessen Brutalität mit Worten kaum zu fassen ist. Die Kämpfer beider Lager schrecken vor nichts zurück. Angeblich zwingen sie Gefangene, Blut anderer Opfer zu trinken oder Menschenfleisch zu essen. Und das ist noch nicht alles.

Vor der Wahl in der Türkei werden Hunderte Oppositionelle weggesperrt. Der kurdische Aktivist Hüsnü Taş saß selbst zwei Jahre ein und glaubt nicht, dass diese Repressalien Präsident Erdoğan nützen. Hat er Recht? Von Issio Ehrich, Istanbul