Politik

Nach Attacken auf Aleppos Kliniken Greifen die USA jetzt stärker in den Krieg ein?

Die zivile Infrastruktur in Aleppo wird nach Ansicht Washingtons systematisch zerstört.

Die zivile Infrastruktur in Aleppo wird nach Ansicht Washingtons systematisch zerstört.

(Foto: REUTERS)

Washington wirft Assad und seinem Verbündeten Russland die bewusste Zerstörung der zivilen Infrastruktur im syrischen Aleppo vor - und prüft Insidern zufolge nun neue militärische Optionen. Einen US-Militärschlag schloss Obama bisher jedoch aus.

Die USA wägen Regierungskreisen zufolge Möglichkeiten für eine härtere Reaktion auf die von Russland unterstützte Offensive der syrischen Armee in Aleppo ab. Dazu zählten auch militärische Optionen wie eine bessere Ausrüstung der Rebellen durch US-Verbündete in der Region, sagten Insider. Allerdings seien die Möglichkeiten begrenzt, weil Präsident Barack Obama wiederholt einen Militärschlag gegen die syrische Armee und einen größeren Einsatz von US-Truppen abgelehnt hat.

Ein US-Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt sei unwahrscheinlich, weil es dabei zu russischen Opfern kommen könnte, was die Lage weiter verschärfen würde. Es sei daher unklar, ob Obama überhaupt mehr Alternativen habe, als den Ton zu verschärfen. In Aleppo waren am Mittwoch zwei der größten Krankenhäuser im von Rebellen kontrollierten Ostteil der Stadt aus der Luft angegriffen worden.

Organisationen wie Amnesty International und Bewohner von Aleppo hatten die syrische Armee und das mit ihr verbündete Russland beschuldigt, die Krankenhäuser absichtlich angegriffen zu haben, um die Infrastruktur der Rebellen zu zerstören. US-Außenminister John Kerry warnte daraufhin seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow in einem Telefonat, Washington werde die Syrien-Gespräche abbrechen, sollten die Angriffe auf Aleppo weitergehen.

Kerry: Russland verschärft die Not

Auch Kerry warf Russland und der verbündeten syrischen Regierung von Machthaber Baschar al-Assad vor, die Lage mit Angriffen auf Krankenhäuser, die Wasserversorgung und zivile Einrichtungen dramatisch verschärft zu haben. Das russische Verteidigungsministerium erklärte dagegen der Nachrichtenagentur Ria zufolge, nach Anordnung von Präsident Wladimir Putin sei das Ministerium zu einer weiteren Zusammenarbeit mit den USA bereit.

Eine zwischen den USA und Russland ausgehandelte Feuerpause in Syrien war Anfang vergangener Woche von der syrischen Armee aufgekündigt worden. Seitdem nahm diese mit Unterstützung russischer Truppen die Angriffe in Aleppo wieder mit voller Wucht auf.

Quelle: ntv.de, jug/rts/AFP

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