Geiselnahmen

Die internationale Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen wächst, auch aus Deutschland kommen verstärkt solche Stimmen. SPD-Fraktionschef Miersch betont das Recht auf Selbstverteidigung, lehnt die Art und Weise allerdings deutlich ab.

Israel bereitet den Vormarsch weiterer Truppen vor. Bei Großangriffen in der Nacht sterben fast 100 Menschen im Norden des Gazastreifens. Die Angehörigen der Geiseln fürchten auch um das Leben der Verschleppten und verlangen ein verändertes Vorgehen der israelischen Regierung.

Als "Geschenk Gottes" empfinden die Eltern der kürzlich freigelassenen US-israelischen Geisel Edan Alexander, dass ihr Sohn nicht mehr leiden muss. Er erzählt ihnen aber auch, wie schwer die Zeit als Geisel für ihn gewesen sei - und trifft direkt einen von Donald Trumps Sonderbeauftragten.

Noch immer sind mehr als 20 Menschen in der Gefangenschaft im Gazastreifen. Die US-israelische Geisel Edan Alexander kommt jetzt frei - und ist der erste männliche Soldat, den die Terroristen freigeben.

Nach direkten Kontakten mit Washington kündigt die Hamas die Freilassung einer Geisel mit israelisch-amerikanischer Staatsbürgerschaft an. Die Islamisten hoffen mit der Geste darauf, ein Abkommen mit Israel zu erreichen. Der junge Mann hat offenbar in der Gefangenschaft ein Martyrium erlebt.

Für Außenminister Wadephul ist es eine heikle Reise: Wie stark unterstreicht er Berlins Solidarität mit Israel und wie viel Kritik äußert er am rigorosen Vorgehen im Gazastreifen? Was allerdings für ihn das Wichtigste ist, macht er schnell klar.

• Video Neuer Außenminister trifft Angehörige von Hamas-Geiseln

Ein von der Hamas gefangener Israeli liegt apathisch auf dem Boden, ein zweiter fordert, der Krieg in Gaza müsse enden. Mit einem neuen Propagandavideo wollen die Islamisten Druck auf die Regierung Netanjahu machen. Israels Premier geht davon aus, dass 21 Geiseln sicher noch am Leben sind.

US-Präsident Trump macht neue Angaben zu den Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden. Laut ihm sind nur noch 21 Menschen am Leben. Die israelische Armee macht andere Angaben.

Israel legt sich mit seinem Plan für den Gazastreifen fest: der Militäreinsatz wird ausgeweitet, Landeroberung und Geiselbefreiung seien das Ziel. Der terroristischen Hamas bleibe aber noch Zeit für Verhandlungen, so ein Regierungssprecher. Aber nur bis nach dem Besuch von US-Präsident Trump.

Während im Gazastreifen die Lebensmittel zur Neige gehen, schlägt die Hamas Israel ein Abkommen zur Freilassung aller Geiseln vor. Außerdem könne ein fünfjähriger Waffenstillstand geschlossen werden. Ihrer eigenen Entmachtung stimmen die Terroristen weiterhin nicht zu.