Ifo-Institut

Das öffentliche Leben liegt in Deutschland größtenteils lahm. Eine Lockerung der Beschränkungen fordern jetzt mehrere Forscher um den Ifo-Präsidenten Clemens Fuest. Nach und nach sollen aus ihrer Sicht Schulen und bestimmte Fabriken wieder öffnen.

• Video Kleinunternehmer: Zeit drängt trotz Soforthilfen

Die Hilfen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Corona-Krise finden große Zustimmung bei Wirtschaftswissenschaftlern an deutschen Unis. Ein großer Teil von ihnen ist aber auch der Meinung, dass die Firmenschließungen nach einigen Wochen beendet werden sollten - die Kosten seien einfach zu hoch.

Die Grundrechtsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Infektion sind einschneidend. Bundesregierung und Gesetzgeber stellen ihre Entscheidungen als alternativlos dar. Doch auf Dauer kommt die Politik nicht drum herum, die Frage nach dem Preis des Lebens zu stellen. Ein Kommentar von Sebastian Huld

Jedes vierte Industrie-Unternehmen rechnet laut einer Ifo-Konjunkturumfrage damit, in den kommenden Monaten Kurzarbeit einzuführen - darunter auch große Automobil- und Maschinenbauer. Das ist der höchste Stand seit zehn Jahren. Und es zeigt womöglich noch nicht das volle Ausmaß der Pandemie-Folgen.

Die Coronavirus-Krise erfasst nahezu alle Branchen und Wirtschaftszweige in Deutschland. Das zeigt die Umfrage unter 9000 Managern für den Ifo-Index. Das Wirtschaftsinstitut sieht eine schwere Rezession heraufziehen.

Produktionsausfälle, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit: Die Corona-Pandemie erschüttert die Wirtschaft grundlegend. Laut Ifo-Präsident Fuest werden die Kosten alles übersteigen, was Deutschland in den letzten Jahrzehnten erlebt hat. Jeder denkbare Beitrag müsse in gesundheitspolitische Maßnahmen fließen.

Die Coronavirus-Krise trifft die Wirtschaft mit voller Wucht. Ifo-Chef Fuest vergleicht die Ausmaße mit der Finanzkrise. Der Unterschied sei allerdings, dass der Ursprung aus der Realwirtschaft komme. Gleichzeitig stecke Deutschland in einem Konflikt zwischen Bekämpfung der Epidemie und Belebung der Wirtschaft.

• Video "Es könnte schlimmer kommen als in der Finanzkrise"

Für den Tourismus, Messe-Veranstalter, Hotels und Gaststätten ist das Coronavirus eine harte Bewährungsprobe. Bund und Länder helfen mit einem Maßnahmenbündel. Ökonomen sind sich dennoch sicher: Deutschland steuert auf eine Rezession zu. Wirtschaftsminister Altmaier drückt es anders aus.

Die Bundesregierung will mit einem Maßnahmenpaket die Folgen der Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft abmildern. Wirtschaftsexperten von Ifo und DIW gehen die Schritte nicht weit genug. Sie rechnen mit einer ernsthaften Krise.

Als wichtigster Handelspartner Deutschlands ist China besonders wichtig für das Exportgeschäft. Doch da sich das gefährliche Coronavirus dort immer weiter ausbreitet, leiden die Geschäfte. Laut Ifo blicken deutsche Autobauer und andere Exporteure pessimistisch auf die kommenden Monate.