Iranisches Atomprogramm

Vor dem Nato-Gipfel in Den Haag gibt Kanzler Merz eine Regierungserklärung ab. Darin versucht er, die Waage zu halten zwischen Zustimmung zu Trump und zu Israel und vorsichtiger Kritik an beiden. Lob hat er für seinen unter Beschuss geratenen Außenminister übrig. Von Volker Petersen

US-Bomben stoßen am Wochenende ins Herz der iranischen Atomanlagen vor. Nach einem Gegenschlag der Mullahs erklärt Trump eine Waffenruhe und ruft "Liebe, Frieden und Wohlstand" aus. Völlig naiv? Kann schon sein. Aber mit seinem Schlag gegen Irans Atomprogramm lag Trump richtig. Ein Kommentar von Frauke Niemeyer

Die israelische Regierung ist zufrieden mit den Ergebnissen des Krieges gegen den Iran. Sowohl die nukleare Gefahr als auch die Bedrohung durch ballistische Raketen habe man beseitigt, so Ministerpräsident Netanjahu. Die angelaufene Waffenruhe verknüpft er mit einer Drohung an Teheran.

Nach dem moderaten Teheraner Vergeltungsschlag auf eine US-Militärbasis in Katar meldet Trump eine baldige Waffenruhe und ein Ende des Krieges zwischen Israel und dem Iran. Der US-Präsident gratuliert beiden Ländern vorab zu ihrem Friedenswillen und vergibt auch schon einen historischen Namen für den Krieg.

Als Israel den Iran am 13. Juni angreift, verlieren führende Militärs ihr Leben. Andere bekommen lediglich einen Anruf per Handy mit der klaren Anweisung, sich von den herrschenden Mullahs zu distanzieren. Die "Washington Post" veröffentlicht den Tonmitschnitt eines solchen Drohanrufs.

Ein Schlag und ein Gegenschlag: Mit Teherans Vergeltungsangriff hat sich die Causa Iran für US-Präsident Trump erledigt. In einem Post gratuliert er der Welt, dass nun die Zeit des Friedens sei. Auch Israel ermuntert er zu einem Ende des Krieges.

Bis zum Ende der Woche: Israel sucht offenbar ein Ende im Krieg gegen den Iran. Einem Medienbericht zufolge hat das Militär die meisten seiner Ziele erreicht. Die endgültige Entscheidung hänge aber auch noch von den USA ab, heißt es.

US-Präsident Trump stellt die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen als "spektakulären" Erfolg dar. Aber hat Trump überhaupt die für eine solche Behauptung nötigen Informationen? Sein Vize Vance äußert sich jedenfalls vorsichtiger. Von Hubertus Volmer