Jerome Powell

Donald Trump will niedrigere Zinsen und setzt seinen Notenbankchef deshalb mächtig unter Druck. Jerome Powell bleibt wohl nichts anderes übrig, als den Wunsch des Präsidenten bald zu erfüllen. Von Jan Gänger

Der US-Präsident stört sich massiv an der Zinspolitik der US-Notenbank. Einem Agenturbericht zufolge ließ Trump daher sogar Möglichkeiten prüfen, um Fed-Chef Powell zu feuern oder zumindest zu degradieren. Das Weiße Haus dementiert diese Schritte nun.

Die Forderungen von US-Präsident Trump nach einer Zinssenkung verhallen nicht ungehört. Mit kaum verhüllten Andeutungen stellt sich Fed-Chef Powell der verbalen Einmischung aus dem Weißen Haus entgegen. Der US-Leitzins bleibt unverändert. Vorerst.

Mit aller Macht versucht Donald Trump, die Unabhängigkeit der Zentralbank zu zerstören: Für seine Wiederwahl braucht er niedrige Zinsen und boomende Börsen. Doch die Strategie könnte nach hinten losgehen. Von Hannes Vogel

"Verrückt" und "lächerlich" sei die Geldpolitik der Fed, tönte Donald Trump. Nun legt der US-Präsident nach: Die Zinsanhebung der Notenbank sei schädlich für die Konjunktur.

Manch ein Händler hatte es schon erwartet und nun sagt die US-Notenbank tatsächlich die erwartete Zinserhöhung ab. Die Fed teilt außerdem mit, wann frühestens mit einer solchen zu rechnen wäre.

Es ist ungewöhnlich, dass die Chefs der US-Notenbank Interviews im Fernsehen geben. Genauso ungewöhnlich ist aber auch die Dauerkritik an ihnen durch den amtierenden Präsidenten. Fed-Chef Powell sieht seinen Job dennoch nicht in Gefahr und erklärt auch, warum.

Zuletzt hatte US-Präsident Trump den Kurs der Notenbank Fed kritisiert. Beobachter rechnen für dieses Jahr mit zwei Zinsschritten. Das sei aber gar nicht sicher, sagt nun der Fed-Chef. Kritisch äußert er sich derweil zu Zöllen und dem Haushaltsstreit.

An der Wall Street besteht noch Hoffnung, dass sich USA und China im Zollstreit doch noch einig werden. Der Index macht also weiter Boden gut. Doch ein Insider warnt und spricht von einer "Kaufpanik".

Die Fed ist unabhängig. Und obwohl sich US-Präsident Donald Trump ganz offensichtlich an der Zinspolitik des Chefs der Notenbank stört: Jerome Powell wird wohl im Amt bleiben.