Joe Biden

Aus russischer Sicht ist der Streit um das Telefonat zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj übertrieben. Moskau verfolgt in der Debatte allerdings auch eine eigene Agenda. Der Skandal um das Gespräch hat unterdessen erste personelle Konsequenzen.

Nach langem Hin und Her wollen die US-Demokraten Präsident Trump doch noch impeachen, also aus dem Amt drängen. Das dürfte schwer werden, weil das Verfahren genauso viele Demokraten unter Druck setzen wird wie Republikaner und Trump weiß, wie er es ausschlachten kann.

Das angedachte Amtsenthebungsverfahren der Demokraten ist für US-Präsident Trump nicht weniger als eine "Schande". Der Staatschef denkt daher laut darüber nach, wie er das Prozedere unterbinden könnte. Derweil bringt ein Dokument weitere Vorwürfe ans Licht.

Die Beweislage ist dünn. Trotzdem bringen die Demokraten ein Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump auf den Weg. Ein Telefon-Protokoll und eine Whistleblower-Beschwerde enthalten zwar brisante Informationen. Doch reicht das? Von Frauke Niemeyer

Nach der Veröffentlichung einer Mitschrift seines Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten ist die Affäre für Donald Trump noch nicht ausgestanden. Als Puzzleteil fehlt noch ein weiteres Dokument - es beinhaltet die Beschwerde eines Whistleblowers. Sie soll laut US-Medien bald publik gemacht werden.

Dass die US-Demokraten wegen seines Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten ein Amtsenthebungsverfahren in die Wege leiten wollen, ist für US-Präsident Trump völlig unbegreiflich. Er weist die Vorwürfe der Opposition zurück - und ist bereit, weitere Gesprächsprotokolle zu veröffentlichen.

• Video Whistleblower-Bericht bringt Trump in Bedrängnis

Wie ein "Mafia-Boss" setzt US-Präsident Trump seinen ukrainischen Amtskollegen Selenskyj indirekt unter Druck. Das lesen die Demokraten aus dem Protokoll eines Telefonats der beiden Staatschefs heraus. Ein Gesprächsthema: Joe Biden. Dessen Reaktion lässt nicht lange auf sich warten.

"Deutschland tut fast nichts für Sie." US-Präsident Trump moniert in einem Telefonat mit seinem Amtskollegen Selenskyj die in seinen Augen nur unzureichende Hilfe der Bundesrepublik für die Ukraine. Das offenbart eine Mitschrift des Gesprächs.

US-Präsident Trump hält Wort: Das Weiße Haus gibt eine Mitschrift des viel diskutierten Telefonats zwischen dem Amerikaner und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj frei. Darin wird unmissverständlich klar: Trump regte Ermittlungen zu Biden an.

In der Debatte um ein Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Selenskyj geht US-Präsident Trump in die Offensive: Die Öffentlichkeit soll erfahren, was genau von den beiden besprochen wurde. Die Ankündigung dürfte die Demokraten trotzdem kalt lassen. Sie planen ein Amtsenthebungsverfahren.