Justiz

Marine Le Pen darf nach ihrem Schuldspruch nicht an der Präsidentschaftswahl 2027 teilnehmen. Dabei ist sie Favoritin auf den Wahlsieg. Das Urteil wühlt daher nicht nur ihre Unterstützer auf. Das Land diskutiert über Parteigrenzen hinweg über eine politisierte Justiz - und bleibt kaum regierbar. Von Sebastian Huld

• Video Marine Le Pen "ist wutentbrannt aus dem Saal marschiert"

Im Frühjahr des vergangenen Jahres wird ein ehemaliger Boxprofi in der Bielefelder Innenstadt erschossen. Im Prozess vor dem Landgericht fordert die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe für den 34-järigen Täter. Dessen Anwälte schieben die Schuld auf den zweiten Schützen.

Die frühere RAF-Terroristin Klette steht am Dienstag wieder vor dem Landgericht Verden. Dabei wird sich die Justiz mit mehreren Anträgen der Anwälte beschäftigen müssen. Klette spricht derweil von "politischem Kalkül" und kritisiert die "hysterische Sicherheitsvorkehrung".

Jahrelang soll Mohamed Al-Fayed, Harrods-Besitzer und Vater des letzten Freundes von Prinzessin Diana, Frauen missbraucht haben. Als diese an die Öffentlichkeit gehen wollten, wurden sie dann offenbar noch bedroht. Doch nun ergreifen sie die Initiative.

Schwarz-Rot verspricht schärfere Gesetze und mehr Polizeibefugnisse für innere Sicherheit. Laut deutschen Richtern braucht es im Kampf gegen Kriminalität aber vor allem eins: mehr Personal für die Justiz. Die Konsequenzen der schwach besetzten Behörden seien schon jetzt enorm.

Die Mühlen der Justiz mahlen langsam. Das gilt auch für die Verfolgung der letzten überlebenden NS-Verbrecher. 80 Jahre nach Kriegsende schließt sich das Zeitfenster, denn die jüngsten möglichen Täter wären heute 97 Jahre alt.

Es ist nicht ihr erster Prozess, aber der Vorwurf der Münchner Generalstaatsanwaltschaft wiegt schwer: Die Klimaaktivistin Carla Hinrichs und vier Mitstreiter sollen mit der "Letzten Generation" eine kriminelle Vereinigung gebildet haben. Die 28-Jährige hält es für möglich, dass sie mehrere Jahre ins Gefängnis muss.

Im US-Bundesstaat Wisconsin steht ein hohes Richteramt zur Wahl. Elon Musk sympathisiert mit dem konservativen Kandidaten. Um den Juristen zu unterstützen, greift der Trump-Vertraute in seine Geldschatulle.

In der Türkei halten die starken Proteste an. Internationale Medien berichten über die Demonstrationen. Daraufhin wird ein britischer Reporter des Landes verwiesen, ein schwedischer und zwei türkische Kollegen festgenommen. Für Imamoglus Anwalt gibt es indes gute wie auch schlechte Nachrichten.

Im nordrhein-westfälischen Hilden soll ein Mann Hundesteuer in vierstelliger Höhe nachzahlen. Dabei besitzt er gar keinen Hund. Nach einem jahrelangen Streit macht die Stadt vor Gericht nun einen Rückzieher. Der Kläger hat nach dem Urteil Großes vor.