Kreml

Kremlchef Putin droht Finnland nach dem NATO-Beitritt mit "Problemen". Dass ein militärischer Angriff auf das Nachbarland und somit auf die Nordatlantische Allianz bevorsteht, halten westliche Militärexperten für nicht wahrscheinlich. Dass es in Zukunft dazu kommen könnte dagegen schon eher. Von Uladzimir Zhyhachou

Wladimir Putin zieht Bilanz zum Krieg: Vorwiegend sieht der Kreml-Chef sein Land auf dem Weg zum Sieg. Vor allem die Unterstützung des Westens an die Ukraine erklärt er für gescheitert. Aber er sieht auch Probleme in der russischen Armee.

Vergangene Woche startet der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny die Kampagne "Russland ohne Putin". Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Laut seiner Sprecherin hat ein Gericht inzwischen aber seine Verlegung aus dem Straflager bestätigt.

Wegen angeblicher Spionage sitzen zwei US-Amerikaner in Russland in Haft. Kremlchef Putin erklärt nun, er weigere sich nicht, die beiden "zurückzugeben". Im Gegenzug verlangt Moskau die Übergabe russischer Gefangener. Russland sei zwar an einer Einigung interessiert, erklärt Putin - aber "es ist nicht einfach".

Seit einer Woche fehlt vom erklärten Putin-Gegner Alexej Nawalny jede Spur. Bei einer Gerichtsverhandlung soll er via Video zugeschaltet werden, doch dazu kommt es nicht. Nun meldet sich eine Sprecherin mit neuen Informationen.

Von dem inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny fehlt weiter jedes Lebenszeichen. Seinen Anwälten wird schon seit Tagen der Zutritt zu ihm verweigert. Jetzt wird Nawalny zudem erneut nicht zu einer Gerichtsverhandlung zugeschaltet.

Im Januar soll das Bündnis Sahra Wagenknecht zur Partei werden. Bis dahin sammelt es fleißig Spenden und erhält viel Geld aus dem Ausland. Ob auch Spenden aus Russland dabei sind, teilt das Bündnis nicht mit. Dafür pflegt die Bank, bei der die Spenden eingehen, offenbar enge Kontakte zu Russland.

Der Generalinspekteur ist besorgt. Die Bundeswehr sei "noch nicht ausreichend aufgestellt", sagt er. Und er warnt angesichts des Kreml-Kurses: "Wir müssen uns zunächst an den Gedanken gewöhnen, dass wir vielleicht einmal einen Verteidigungskrieg führen müssen."

Frei nach dem Motto "Wir haben keine Chance, also ergreifen wir sie" startet das Team von Kremlkritiker Nawalny in die russische Präsidentschaftswahl. Mit der Kampagne "Russland ohne Putin" wollen die Oppositionellen Zweifel säen - insbesondere am Krieg in der Ukraine.

So formal wie die jetzige Bekanntgabe des Wahltermins wird wohl auch die Stimmabgabe selbst. Denn: Russlands Präsident Putin hat die wichtigsten Kremlkritiker weggesperrt und dürfte am 17. März wohl für sechs Jahre wiedergewählt werden. Damit muss aber nicht Schluss sein.