Michail Saakaschwili

Michail Saakaschwili ist nicht nur der Ex-Präsident Georgiens, sondern auch ein schillernder ukrainischer Oppositionspolitiker. Nun wird er in Kiew festgenommen, nach einer dramatischen Flucht auf ein Hausdach.

Die Ukraine stellt Grenzschützer auf, um Michail Saakaschwili an der Einreise zu hindern - ohne Erfolg. Georgiens Ex-Präsident bezeichnet den ukrainischen Staatschef Poroschenko als korrupt und strebt eine Karriere in der Politik an. Die Opposition hilft ihm.

Die Ukraine macht es Georgien nach und entzieht Michail Saakaschwili den Pass. Damit hat der ehemalige georgische Präsident keine anerkannte Staatsangehörigkeit mehr.

Interessante Personalie in der Ukraine: Präsident Poroschenko ernennt Georgiens ehemaligen Staatschef Saakaschwili zum Gebietsgouverneur von Odessa. Der in seinem Land in Ungnade gefallene Politiker besitzt einen ukrainischen Pass.

Krieg im Osten und wirtschaftlicher Niedergang: Die ukrainische Regierung steht vor einer wahren Herkulesaufgabe. Ein riesiger Reformstau muss aufgelöst werden. Die Führung in Kiew rekrutiert dafür ausländische Politiker.

Der Kampf mit der Ukraine um die Halbinsel Krim ist nicht der erste Konflikt Russlands mit seinen Nachbarstaaten. Immer wieder greifen russische Truppen in Auseinandersetzungen anderer Länder ein - und gewinnen häufig die Vorherrschaft.

Die Blicke der Welt sind derzeit auf die Ukraine gerichtet. Der Hauptverantwortliche der Krise dort sitzt aber nicht in Kiew, sondern in Moskau. Für Wladimir Putin ist das Nachbarland nur ein Baustein auf dem Weg zu einem größeren weltpolitischen Einfluss Russlands. Von Wolfram Neidhard

Fünf Jahre liegt der Augustkrieg zwischen Russland und Georgien im Südkaukasus zurück. Der Konflikt ist zwar noch lange nicht beigelegt, aber immerhin: Die Gegner von einst reden wieder miteinander. Doch wie läuft es wirklich im Konfliktgebiet Südossetien, das Russland gegen weltweiten Protest als Staat anerkennt?

Es scheint, als habe der Wahlsieger von Georgien den schmalen Grat gefunden: Bidsina Iwanischwili möchte die Annäherung an den Westen weiter voran treiben und dabei den großen Bruder Russland nicht verprellen. Auf seinen Sieg reagieren beide Seiten positiv.

Die Mehrheitsverhältnisse im Parlament von Tiflis werden sich dramatisch verschieben. Nach Auszählung von einem Viertel der Stimmen gestand Präsident Saakaschwili seine Niederlage ein. Dabei galt seine Mehrheit noch vor wenigen Wochen als sicher.