Weil er es muss, wendet sich Großbritanniens Premier Johnson an die EU und bittet in der Brexit-Hängepartie um Aufschub. Zugleich distanziert er sich in einem zweiten Brief. Verbal bekommt die Post aus London nur einen Eingangsstempel. Ratspräsident Tusk hat es mit einer Entscheidung nicht übermäßig eilig.
Die Gespräche zwischen Großbritannien und der EU gehen weiter - getragen von der leisen Hoffnung, schnell eine Lösung zu finden. Denn London erwägt offenbar, Brüssel in einem wichtigen Punkt entgegenzukommen. Eine Einigung bleibt ungewiss.
Am 31. Oktober tritt Großbritannien aus der Europäischen Union aus - daran glaubt Unterhändler Barnier noch immer. Die Minister der Länder diskutieren über Möglichkeiten und auch Kanzlerin Merkel will "bis zur letzten Minute verhandeln".
Ein geregelter Austritt Großbritanniens aus der EU könnte doch noch gelingen: Offenbar haben sich beide Seiten auf neue Verhandlungen verständigt. Das birgt neue Chancen, eine Garantie für eine Einigung bedeuten die Gespräche aber nicht.
Lange lässt sich die britische Regierung bitten, bevor sie endlich ihre Ideen für einen neuen Brexit-Vertrag nach Brüssel schickt. EU-Chefunterhändler Barnier und Deutschlands Außenminister Maas kommen allerdings zu keinem günstigen Fazit. "Unzureichend" und "nicht rechtssicher".
Der britische Premier Johnson bewegt sich einen winzigen Schritt auf Brüssel zu. Juncker wollte schriftliche Vorschläge, nun kommen tatsächlich Papiere in Brüssel an. London legt allerdings Wert darauf, dass das nur "Non-Papers" mit ein paar Ideen sind. Derweil beendet der Supreme Court seine Anhörungen.
Den Verhandlungspartnern bleibt nicht mehr viel Zeit: Ende Oktober will Großbritannien die EU verlassen - mit oder ohne Abkommen. Dass die Unterhändler in Brüssel auf dem Backstop beharren, ist für London eine Farce. Die Fronten sind verhärtet.
Großbritanniens Premierminister Johnson will die EU um jeden Preis am 31. Oktober verlassen - auch wenn es bis dahin kein Abkommen gibt. Aus Politik und Zivilgesellschaft wird an diesem rigorosen Vorgehen Kritik laut. Auch in den eigenen Reihen formieren sich Gegner.
Ende Oktober will Großbritannien die EU verlassen. EU-Verhandlungsführer Barnier rechnet damit, dass der Brexit ohne Vertrag erfolgen wird. Denn weitere Zugeständnisse an London soll es nicht geben. Für Großbritannien komme deshalb nun "ein Moment der Wahrheit", so Barnier.
Der neue britische Premierminister Johnson gibt kurz nach seiner Ernennung bekannt, er wolle den Brexit nachverhandeln. Die Reaktion vom Festland lässt nicht lange auf sich warten: Für EU-Unterhändler Barnier sind Johnsons Forderungen nicht tragbar, auch Kommissionspräsident Juncker ist skeptisch.
Der frisch gebackene britische Premierminister Johnson gibt einen Tag nach seiner Ernennung bekannt, er wolle den Brexit nachverhandeln. Die Reaktion vom Festland lässt nicht lange auf sich warten: Für EU-Unterhändler Barnier sind Johnsons Forderungen nicht tragbar, wie aus einer Mail hervorgeht.
Der Deutsche Manfred Weber will unbedingt EU-Kommissionpräsident werden. Doch obwohl seine Partei die meisten Stimmen holte, entscheidet sich sein Schicksal erst noch. An ihm könnte eine Frau aus Dänemark vorbeiziehen. Von Roland Peters
Zum zweiten Mal schicken die Parteien bei der Europawahl Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten ins Rennen. Das ist zwar keine Direktwahl, aber es soll den Wahlkampf lebhafter und interessanter machen. Nicht allen passt dieser Prozess.
Dass Großbritannien noch nicht an diesem Freitag aus der EU austreten sollte, darin sind sich wohl alle Beteiligten einig. Doch während die britische Premierministerin May für ihren Vorschlag einer Fristverlängerung bis Ende Juni wirbt, geht Kanzlerin Merkel gedanklich noch einen Schritt weiter.
Wir schreiben den 29. März, eigentlich sollte Großbritannien an diesem Tag aus der EU austreten - doch das wird nicht passieren. Stattdessen gibt es eine neue Abstimmung. Selbst bemühte Beobachter verlieren langsam den Überblick. Fragen und Antworten. Von Volker Petersen
Der oberste Brexit-Unterhändler der EU bietet London "ehrgeizige" Änderungen in dem Zusatzvertrag an, der die zukünftigen Beziehungen skizziert. Zugleich verlangt Michel Barnier aber "etwas Neues aus London". Sonst könnten die 27 übrigen EU-Mitglieder einem Brexit-Aufschub nicht zustimmen.