NSA Abhörskandal

Hat das Kanzleramt die Machenschaften des NSA unterschätzt? Einem Bericht zufolge soll bereits vor sieben Jahren über die Spähaktionen des US-Geheimdienstes ein BND-Bericht eingegangen sein. Die Regierungszentrale äußert sich bislang dazu nicht.

Wird auf deutschem Boden deutsches Recht gebrochen? Für die Union war das immer die entscheidende Frage. Nun ist die Antwort: Ja! Jetzt müssten sich auch CDU, CSU und Bundesregierung ernsthaft für die Machenschaften des BND interessieren. Ein Kommentar von Christoph Herwartz

• Spionage gegen Unternehmen BND steht im Kreuzfeuer der Kritik

Erneut steht der Bundesnachrichtendienst im Mittelpunkt einer Spionage-Affäre - und erntet scharfe Kritik. "Wir sind belogen worden", stellt Grünen-Politiker Ströbele fest. Die Linke fordert personelle Konsequenzen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt jedoch nicht.

• Video NSA machte BND zum Handlanger

Die Betreiber des weltgrößten Internet-Knotenpunktes werfen dem BND das systematische und massenhafte Ausspähen der Kommunikation im Internet vor. Die Bundesregierung sucht nun nach Wegen, die Spähmethoden anders abzusichern.

Anfang März scheidet CDU-Obman Kiesewetter aus dem NSA-Untersuchungsausschuss aus. Bislang hatte er dies mit außenpolitische Verpflichtungen begründet. Nun aber beklagt er Aktivitäten des BND in seinem Umfeld. Der wehrt sich.

Scott Eastwood schreitet weiter in den Fußstapfen seines berühmten Vaters. In Oliver Stones Film über Edward Snowden soll er einen Geheimdienstmitarbeiter spielen. Die Dreharbeiten beginnen diesen Monat.

Der BND setzt ganz offensichtlich auf Massenüberwachung und fischt täglich Hunderte Millionen Metadaten ab - Telefonate, SMS, digitale Bilder oder auch WhatsApp-Nachrichten. Mit den Daten können Verdächtige beobachtet und verfolgt werden.

Die NSA-Affäre führt international zu ganz neuen Allianzen. Bei den Vereinten Nationen in New York kommt ein Papier auf den Tisch, das auf einer deutsch-brasilianische Initiative aufbaut. Das Ziel: Mehr Datenschutz, weniger Überwachung.

In der NSA-Affäre ist der Bundesnachrichtendienst heftig in die Kritik geraten. Jetzt geht BND-Präsident Schindler in die Offensive - und redet über die Erfolge seiner Agenten.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Konfliktherde bemühen sich die USA und Deutschland um wieder intensivere Beziehungen. In Berlin würdigt US-Außenminister Kerry die Beziehungen und lobt Deutschlands Engagement. Zugleich wandelte er ein Stück auf den eignen Spuren der Vergangenheit.