Der größte Ölförderer der Welt, Saudi Aramco, hat den Crash am Ölmarkt selbst angeheizt. Das reißt nun ein riesiges Loch in die Bilanz. Trotzdem will der Konzern eine gewaltige Dividende von 75 Milliarden Dollar auszahlen. Der Hauptaktionär braucht das Geld dringend.
Der staatliche saudische Ölkonzern Aramco fährt Jahr für Jahr beispiellose Gewinne ein. Um daran teilzuhaben, zahlten Anleger beim Börsengang im vergangenen Jahr viel Geld. Doch die erste Bilanz des Konzerns zeigt, bereits vor der Corona-Krise gingen die Einnahmen stark zurück.
Der Kreml verfolgt eine gefährliche Strategie: Er will US-Fracker mit Billigöl aus dem Markt drängen. Beim Opec-Treffen erteilt Präsident Putin einer Drosselung der Fördermenge deshalb eine Absage. Dass er sich so Saudi-Arabien zum Feind macht, könnte fatal für die russische Wirtschaft werden. Von Diana Dittmer
Der erbitterte Streit um Fördermengen zwischen Saudi-Arabien und Russland führt zu einem massiven Einsturz des Ölpreises. Nach dem Preisschock stellt Moskau neue Verhandlungen in Aussicht. Derweil will die saudi-arabische Seite weiter den Ölhahn aufdrehen.
Die iranischen Raketenangriffe auf US-Ziele im Irak drücken die Aktien von Saudi Aramco auf den niedrigsten Stand seit Börsendebüt. Dem Erfolg des weltgrößten Börsengangs tut das keinen Abbruch.
Einige Börsenneulinge haben sich dieses Jahr für die Investoren als schlechtes Geschäft erwiesen, die Aktienkurse brachen nach der Erstnotiz ein. Andere hochgelobte Unternehmen sind krachend gescheitert. Für das nächste Jahr stehen wieder eine Reihe hochkarätiger Kandidaten in den Startlöchern.
Gerade einmal zwei deutsche Firmen finden sich noch unter den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt. Dort spielen sich die Tech-Konzerne aus den USA und China zusehends in den Vordergrund. Die Europäer sind in der Hinsicht schlecht aufgestellt und kassieren nun die Quittung.
Die Aktien des Neulings Saudi Aramco bleiben an der Börse in Riad auf der Überholspur. Mit einem erneuten Kursplus von zehn Prozent steigt der Wert des weltgrößten Ölkonzerns über zwei Billionen Dollar. Damit stellt der Ölkonzern sogar Apple in den Schatten.
Der saudische Kronprinz will sein abgeschottetes Land öffnen und die Wirtschaft unabhängiger vom Öl machen. Dafür sind Milliarden nötig. Die Geldspritze durch den Aramco-Börsengang braucht das Regime in Riad dringend. Doch ist bin Salman der Reformer, der er zu sein vorgibt? Von Diana Dittmer
Der weltgrößte Börsengang rollt an: Am Morgen starten die Aktien des Ölkonzerns Saudi Aramco in Riad erstmals in den freien Handel. Die Premiere des staatlich kontrollierten Rohstoffriesen scheint zu glücken. Die Erstnotiz liegt deutlich über dem Ausgabepreis.