Die Bestürzung über Thomas Oppermanns plötzlichen Tod ist noch immer groß. Nun verabschiedet sich der Bundestag von seinem Vizepräsidenten und würdigt den SPD-Politiker als einen "Strategen, Gestalter, Energiebündel und feinen Kerl".
Seinen Traumjob hat er nicht bekommen, anmerken ließ er sich das jedoch nie. In einem sind sich Weggefährten und Beobachter einig: Thomas Oppermann war ein kluger, zugewandter, offener Mensch. Ein Nachruf von Hubertus Volmer
Völlig überraschend stirbt Thomas Oppermann im Alter von 66 Jahren. Der Tod des Vizepräsidenten des Bundestags eint Politiker aus den unterschiedlichsten Lagern in der Anerkennung für Oppermanns Persönlichkeit und die Art seines politischen Wirkens.
Er galt als einer der führenden Köpfe der SPD: 15 Jahre lang war Thomas Oppermann Mitglied des deutschen Bundestages, seit Oktober 2017 sogar Vizepräsident. Nun ist der 66-jährige Sozialdemokrat vor einem TV-Auftritt zusammengebrochen und in einer Klinik gestorben.
Bei den Bundesländern geht der Umgang mit innerdeutschen Risikogebieten weit auseinander. Kurz vor den Herbstferien gibt es etwa bei Quarantäne-Vorschriften für Reisende erhebliche Unterschiede. Forderungen nach einem einheitlichen Vorgehen werden laut.
Die SPD liegt in Umfragen deutlich unter 20 Prozent, träumt aber weiter von der Regierungsführung. In dem konservativen Flügel der Partei gibt es auch klare Vorstellungen davon, wer Kanzler werden könnte: Die sogenannten Seeheimer werben für Olaf Scholz. Die Parteichefs schweigen dazu - noch.
Seit Jahren sträubt sich die CSU gegen die Wahlrechtsreform für eine Verkleinerung des Bundestags. Ein von ihr vorgelegter Vorschlag zu dem Thema sorgt nun für Empörung - auch beim Koalitionspartner. SPD-Politiker Oppermann droht, bei ausbleibender Einigung für den Entwurf der Opposition zu stimmen.
Wie geht es weiter in Deutschland? SPD-Politiker Oppermann warnt davor, dass bei zwei Monaten Stillstand die Wirtschaft "an ihre Grenzen" stoße. "So weit darf es nicht kommen", sagt er im "ntv Frühstart". Zugleich räumt er ein: Es kann noch etwas dauern.
Der riesige Bundestag dürfte die Steuerzahler dieses Jahr erstmals über eine Milliarde Euro kosten. Offiziell unterstützen alle Parteien eine Wahlrechtsreform für eine Obergrenze, aber gerade die größeren Fraktionen fürchten um ihre Sitze. Bundestagsvizepräsident Oppermann will diese Blockade nun zerschlagen.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu möglichen Sanktionen bei Hartz-IV-Empfängern beginnt in der SPD eine Debatte um deren Abschaffung. Juso-Chef Kühnert fordert die vollständige Streichung. Bundestagsvize Oppermann sieht darin einen eklatanten Widerspruch zum Menschenbild der Sozialdemokratie.
Bis zuletzt wird Gesundheitsminister Spahn als neuer Ressortchef für Verteidigung gehandelt, dann die Riesenüberraschung: CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer soll das Verteidigungsministerium führen. Ein unverhoffter Karrieresprung? Ein Kommentar von Jutta Bielig-Wonka
Mit knapper Mehrheit hat Ursula von der Leyen sich im Europaparlament durchgesetzt: Der Weg an die Spitze der Europäischen Kommission ist frei. Ihre Nominierung hat jedoch Spuren hinterlassen, die in Berlin nachwirken. Ein Kommentar von Jutta Bielig-Wonka
Bei der Suche nach einer neuen SPD-Führung bringt Ex-Fraktionschef Oppermann ein neues Verfahren ins Spiel. Künftig sollen auch Nicht-Parteimitglieder über das Spitzenpersonal abstimmen dürfen. Allerdings sollten sie dafür auch etwas bezahlen.
Bleibt Andrea Nahles Fraktionsvorsitzende der SPD? Die Meldung über ein Scheitern bei Probeabstimmungen sei jedenfalls falsch, heißt es unisono aus der Partei. Die Nerven liegen blank - als "Arschloch" soll gar ein wichtiger Funktionär beleidigt worden sein. Die Partei versucht, sich irgendwie zusammenzuraufen.
Seit 2017 sitzt Markus Frohnmaier für die AfD im Bundestag. Einem Medienbericht zufolge könnte er diesen Erfolg auch der russischen Staatsspitze zu verdanken haben. Mehrere Bundestags-Vizepräsidenten drängen auf Aufklärung.
Nach tagelangen Spekulationen stellt CSU-Chef und Bundesinnenminister Seehofer klar: Er wird den Parteivorsitz bald abgeben. Seinen Posten im Kabinett von Kanzlerin Merkel will er dagegen behalten. Die SPD stellt dieser Teilrückzug nicht zufrieden.